Page 68 - terraristik Ausgabe 2/2013
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TERRARISTIK
Das trächtige Weibchen kurz vor dem Entlassen der schlüpfenden Larven . E ine Zoea-Larve.
umgeben. Wichtig ist eine gute Ober- venbecken entnommen und durch fri- 200 bis 300 Larven in den Aufzucht-
beleuchtung, da die Larven positiv fo- sches ersetzt. Hierzu benutzte ich eine kreisel.
totaktisch sind und dadurch perma- PET-Flasche mit zwei Schläuchen; ei- Die ersten drei Tage wurde wie er-
nent in der Schwebe bleiben. Etwas nen zum Ansaugen und den zweiten wähnt mit Zooplankton, Brachionus
Korallenbruch dazu und fertig ist die für das abfließende Wasser, dazu ein plicatilis, und grüner Futtermischung
Behausung für die ersten 14 Tage. feines Sieb mit 7 cm Durchmesser, um gefüttert. Ab dem vierten Tag kamen
Die Temperatur lag konstant bei 24 die Larven nicht anzusaugen. zweimal täglich frisch geschlüpfte Ar-
Grad Celsius, beleuchtet wurde 24 Stun- Mir erschien es wichtig, eine Art „Ar- temianauplien dazu. Zwischendurch
den. Die Salinität lag bei einer Dichte temia-Probelauf“ durchzuführen, bevor nahm ich eine lange Pipette und saug-
von 1.023, das entspricht 34 bis 35 die Krabbe ihre Larven abgab, um zu te vorsichtig abgestorbene Larven und
Gramm Salz pro Liter Wasser. kontrollieren, ob in Sachen Schlupfrate Exuvien ab.
und Dauer alles so läuft, wie es sollte. Ab dem 14. Tag wurde vom Auf-
Das Futter So kann man sich einen Zeitplan er- zuchtkreisel der Deckel entfernt, so
stellen, wann und wie viel angesetzt dass die Larven und Artemien frei im
Die ersten drei Tage habe ich mit werden muss. Aquarium schwimmen konnten. Der
Zooplankton gefüttert. Danach gab es Kessel wurde danach aus dem Becken
zweimal täglich frisch geschlüpfte Ar- Die Aufzucht entfernt. Die Larven waren zu diesem
temialarven. Wichtig: Sie müssen Zeitpunkt noch zahlreich und agil.
frisch geschlüpft sein, bereits einen Dies war jetzt der dritte Versuch, die Manche hielten sich nur am Boden auf,
Tag alte Salzkrebschen wurden nicht ersten beiden waren leider erfolglos. während andere im Freiwasser herum-
mehr gefressen. Das Aufzuchtbecken war nun schon schwammen.
Zusätzlich gab ich noch einmal täg- rund vier Monate im Betrieb. Nach dem Zur Wasserumwälzung hatte ich fünf
lich eine Futtermischung bestehend letzten Vorhaben ein halbes Jahr zuvor Luftschläuche von oben nach unten
aus Phytoplankton, Liquizell und Cul- hatte ich 50 Prozent des Wassers ge- verlegt. Das Becken veralgte zuneh-
ture selco plus (ein Aufzuchtfutter für wechselt und es weiterlaufen lassen. mend und der Einblick wurde immer
Zooplankton und Artemia), das mit Das Weibchen setzte ihre Larven schwieriger, daher säuberte ich eine
Wasser aufgelöst wird. Diese Futtermi- planmäßig in das Wasser ab. Leider kleine Stelle, um wenigstens dort wie-
schung gab ich hauptsächlich zu, um waren viele Larven nicht geschlüpft, der klare Sicht zu haben.
die Artemien am Leben zu halten. sie hingen alle noch beisammen – Es wurden jetzt zwei Backsteine und
Anderthalb Liter Salzwasser zur Ar- möglicherweise waren sie nicht be- eine kleine Schale mit Sand einge-
temiaaufzucht wurden täglich dem Lar- fruchtet. Trotzdem überführte ich etwa setzt, um den Larven mehr Versteck-
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