Page 16 - terraristik Ausgabe 1/2013
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 TITELTHEMA




                                                                                  ben allen möglichen Insekten können
                                                                                  das auch kleine Amphibien und junge
                                                                                  Mäuse sein oder aber auch kleine Art-
                                                                                  genossen. Dazu fressen sie aber auch
                                                                                  allerlei Grünzeug.
                                                                                    Im Terrarium kann man ihnen daher
                                                                                  Grillen, Heuschrecken, Schaben oder
                                                                                  auch „Wiesenplankton“ reichen. Von
                                                                                  Mehlwürmern sollte man wegen des
                                                                                  hohen Fettgehalts und des harten Chi-
                                                                                  tinpanzers Abstand nehmen. Auch
                                                                                  Wachsmottenlarven und Schwarzkä-
                                                                                  ferlarven (Zophobas morio) höchstens
                                                                                  ganz selten verfüttern. Solches Le-
                                                                                  bendfutter sollte man immer mit Obst
                                                                                  und Gemüse anfüttern, um den Nähr-
                                                                                  wert zu steigern, und zudem mit Vita-
          Unser 1,20 Meter breites Terrarium
          mit selbstgebauter Rückwand.                                            min- und Mineralstoffpuder bestäuben
                                                                                  (zum Beispiel „Korvimin ZVT“ oder
                                                                                  „ZVT+Reptil“). Aus dem Garten sind
                                                                                  auch Ameisen oder Kellerasseln mög-
                                         Eine ganze Gruppe junger Zwergbartagamen.  lich. Junge Mäuse sollte es nur für
                                                                                  trächtige Weibchen geben. Im Bereich
                                                                                  Grünfutter sind allerlei Blätter, Blüten
                                                                                  und Früchte möglich, mit denen die Tie-
                                                                                  re auch Feuchtigkeit aufnehmen. Viele
                                                                                  Wild- und Gartenkräuter, Salate, Chi-
                                                                                  coree und geraspelte Möhren sind ge-
                                                                                  eignet, Früchte (in kleinen Stücken)
                                                                                  wie Apfel, Erdbeeren, Kirschen oder
                                                                                  andere werden oft gern genommen;
                                                                                  bitte informieren Sie sich in ausführli-
                                                                                  chen Futterlisten im Internet oder in
                                                                                  Büchern (siehe Literatur). Allerdings
                                                                                  sind ein oder zwei Fastentage pro Wo-
                                                                                  che anzuraten, außer bei Jungtieren
                                                                                  und trächtigen Weibchen. Während
                                                                                  Jungtiere fast nur Lebendfutter anneh-
                                                                                  men, sollte man Zwergbartagamen
                                                                                  nach und nach an Vegetarisches ge-
                                                                                  wöhnen, als adulte Tiere sollte das Ver-
          Zwergbartagamen leben eigentlich   Was sie fressen                      hältnis zwischen tierischer und pflanz-
        in Queensland (Australien), dort sind                                     licher Kost dann bei 50 : 50 liegen.
        sie echte Sonnenanbeter. Spärliche Ve-  In der Natur sind die Zwergbartaga-  Das Nahrungsangebot sollte möglichst
        getation, Felsen und teils nur saisonal  men scheue Einzelgänger, bei denen  vielfältig sein, wie in der Natur.
        wasserführende Bachläufe kennzeich-  die Männchen ihr Revier heftig verteidi-  Tiere, die pflanzliche Nahrung ver-
        nen diese Savannen und Halbwüsten.   gen. Ihre Feinde sind Greifvögel, Schlan-  weigern, kann man manchmal überlis-
        So sollte auch das Terrarium möglichst  gen und größere Echsen, räuberische  ten, indem man ihnen ein Blatt ins Maul
        abwechslungsreich und gut struktu-   Beuteltiere, Dingos, Katzen und Füch-  schiebt, während sie ein Insekt hinun-
        riert gestaltet werden, denn Bartagamen  se. Sie selbst hingegen lauern allem  terschlingen. Fruchtbrei (selbst herge-
        klettern gerne.                      auf, was sie überwältigen können: Ne-  stellt oder aus der Babynahrung) kann




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