Page 5 - 50 Jahre Obi - diy-Sonderbeilage 12/2020
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50 Jahre Obi
ware Show nach New York Ende der 1950er- und nen interessierten Kunden wohl wie ein Mantra
Anfang der 1960er-Jahre. Mag sein, dass Obi immer wieder vor.
vielleicht erst als vierter Baumarktbetreiber stati- Dabei tat man sich anfangs damit durchaus
onär an den Start ging, Wermelskirchen spielte schwer. Denn die erwarteten „Kunden“, also
aber bereits nach kurzer Zeit ganz oben mit und Franchisenehmer, kamen nicht einfach so. Maus
eroberte schnell die Spitzenposition. dachte dabei eigentlich an seine Lux-Kunden,
1.200 Quadratmeter Verkaufsfläche war für also den Eisenwarenhandel, dem er in Zeiten
das Jahr 1970 schon etwas, vor allem, da diese wahrnehmbarer Handelsumbrüche in Deutsch-
in ein Einkaufszentrum integriert war. Gedacht land eine Einzelhandelsperspektive aufzeigen
war der Obi-Markt in Hamburg-Poppenbüttel als und damit auch eine Zukunft bieten wollte. Das
Referenzmarkt für ein System, dass in Deutsch- war vielleicht zu progressiv gedacht, hieß dies
land noch völlig unbekannt war: Franchising. Mc- doch, über seinen eigenen Schatten springen zu
Donalds kam erst ein Jahr später nach Deutsch- können („Selbstbedienung ist des Teufels“) und
land. Wer ein Franchisesystem aufbauen will, der den Einzelhandel als Ergänzung und nicht als
muss etwas vorweisen können, was dem poten- Konkurrenz der eigenen Geschäftstätigkeit zu se-
ziellen Franchisenehmer zeigt, wie Franchising hen. Es dauerte und der Aufschwung mit Obi be-
läuft, welche Kosten entstehen und wann der gann mit fünf, sechs Jahren Verspätung so rich-
Break Even erreicht ist und Gewinn gemacht wird. tig, als der Baustofffachhandel auf den Obi-Zug
Manfred Maus trug damals diese Kernsätze sei- aufsprang. Bis 1975 kam man auf insgesamt 16
Die Mitarbeiterzeitschrift
„Forum“ berichtete 1991 über
die erste ausländische
Markteröffnung in Italien.
Der Andrang war groß bei der
Eröffnung des ersten ostdeutschen
Obi-Marktes im September 1990.
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