Page 9 - diy Fachmagazin Ausgabe 10/2020

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Einzelhändler bauen Online-Geschäft während des Lockdowns aus

Traditionelle Händler im Bereich europaweiten GfK FutureBuy Während des Lockdowns wa­ Einzelhändler benötigten genau
technischer Konsumgüter ha­ Studie zeigen, dass die Anzahl ren in den meisten Ländern sta­ diesen Zeitraum, um ihre Strate­
ben während des Lockdowns der Verbraucher, die sowohl on­ tionäre Geschäfte nur begrenzt gien zu ändern und beispielsweise
von einem hohen Grad an Kun­ line als auch offline einkauft, in geöffnet oder blieben vollständig Offline­Öffnungszeiten sowie For­
dentreue profitiert. Dies gilt ins­ vielen Produktkategorien stetig geschlossen. In Europa profitier­ mate anzupassen oder ihr Online­
besondere für ihre Online­Shops, zunimmt. Auch Ergebnisse der ten davon in den ersten Wochen Geschäft weiterzuentwickeln.
aber auch für die wiedereröffne­ GfK Covid­19 Consumer Pulse des Lockdowns vor allem reine Diese „Überlebensstrategie“ hat
ten stationären Geschäfte. Ent­ Studie bestätigen diesen Trend. Onlinehändler (Pure Player). Zwei sich nach Auffassung der GfK aus­
sprechende Studienergebnisse Demnach haben in Deutschland bis drei Wochen nach Beginn der gezahlt: Während der Lockdown­
hat die GfK ausgewertet. GfK­ 70 Prozent der Verbraucher im Ausgangsbeschränkungen be­ Wochen verzeichnete der Online­
Handelsexperten sehen darin April einen Online­Kauf getätigt. gannen die Verbraucher jedoch, Verkauf von technischen Kon­
einen echten Durchbruch für Nach der Wiederöffnung der Ge­ die Online­Präsenz ihrer bevor­ sumgütern und FMCG­Produkten
stationäre Händler mit Online­ schäfte kauften im Juni weiterhin zugten traditionellen Einzelhänd­ ein zweistelliges und manchmal
Präsenz. Aktuelle Daten aus der 68 Prozent online ein. ler stärker zu nutzen. Die meisten sogar dreistelliges Wachstum.

Online-Neukunden zufrieden mit ersten Erfahrungen

Ein signifikanter Anteil der deut­ ping vor allem in der Lieferung ins line­Neulinge halten es für eher kaufs­ und Konsumverhalten hat
schen Bevölkerung (44%) hat in Haus (75%), der Unabhängigkeit weniger wahrscheinlich, dass sie bei Konsumenten in der Krise an
der Coronakrise erstmals Pro­ von Öffnungszeiten (63%), so­ sich Waren aus diesem Bereich Relevanz gewonnen. So wollen
dukte online gekauft, die sie vor­ wie der großen Produktauswahl nochmal im Internet beschaffen, 57 Prozent mehr regional produ­
her nur stationär gekauft haben (59%). Corona­spezifische Vor­ für unter fünf Prozent ist dies über­ zierte Produkte kaufen und mehr
– so die Ergebnisse der zweiten teile wie eine geringere Anste­ haupt nicht wahrscheinlich. Auch auf die Nachhaltigkeit von Pro­
Ausgabe der Studie „Retail of the ckungsgefahr (54%) und der be­ regionales und nachhaltiges Ein­ dukten achten (53%).
Future ­ Consumer Insights“. Sie quemere, maskenfreie Einkauf
beleuchtet die Zielgruppe der so­ (34%) werden zwar auch ge­ Zukünftige Onlinekäufe Online-Neulinge in allen Kategorien geben
mehrheitlich an, diese Kategorien auch in
genannten Online­Neulinge und nannt, allerdings weitaus seltener. Zukunft wieder online kaufen zu wollen.
wird vom IFH Köln in Zusammen­ 33 Prozent der Befragten ga­ Top-2-Box
Sportartikel & Sportbekleidung 17 43 35 78
arbeit mit Capgemini herausge­ ben an, Produkte der Kategorie Bücher 6 17 29 47 76
Spiele & Spielwaren 6 18 34 41 74
geben. Über die verschiedenen „Heimwerken und Garten“ sehr Fashion & Accessoires 6 20 28 45 72
Branchen hinweg gaben die Kon­ wahrscheinlich in Zukunft wieder Consumer Electronics/Elektrogeräte 8 19 31 40 71
Gesundheit & Wellness 8 19 32 39 70
sumenten mehrheitlich an, mit online zu kaufen, ein genauso Wohnen & Einrichten 8 24 33 34 68
den erstmals getätigten Online­ großer Anteil der Teilnehmer hält Büro & Schreibwaren 14 16 29 38 67
Heimwerken & Garten 10 21 33 33 67
käufen sehr zufrieden gewesen dies für eher wahrscheinlich und Produkte des täglichen Bedarfs 6 14 21 27 32 60
zu sein. Dabei sehen die Befrag­ 21 Prozent gaben „Teils/teils“ als  Überhaupt nicht wahrscheinlich  Eher weniger wahrscheinlich  Teils/teils  Eher wahrscheinlich  Sehr wahrscheinlich
ten die Vorteile vom Onlineshop­ Antwort an. Zehn Prozent der On­ Quelle: IFH/Capgemini n min = 92; Angaben in Prozent: Werte unter 5 Prozent nicht dargestellt

Plus der Baumärkte fast so groß wie im Online-Handel

In einem aktuellen Überblick raten. So steht der Einzelhandel reszeitraum umgesetzt hat. Platz unternehmen in Deutschland
über die Einzelhandelsumsätze mit Metallwaren, Anstrichmitteln zwei mit plus 15,1 Prozent nimmt im ersten Halbjahr 2020 nach
des zurückliegenden ersten und Bau­ und Heimwerkerbedarf übrigens das Handelssegment vorläufigen Ergebnissen kalen­
Halbjahrs 2020 nennt das Sta­ mit einem Plus von real 14,2 Pro­ „Nahrungsmittel und so weiter der­ und saisonbereinigt real
tistische Bundesamt (Destatis) zent bereits an dritter Stelle des an Verkaufsständen und auf 0,8 Prozent mehr umgesetzt als
noch einmal ausdrücklich den Rankings. Es wird angeführt vom Märkten“ ein. Die Angaben sind im Vorjahreszeitraum. Nominal
Baumarkthandel unter den Bran­ Versand­ und Internethandel, der allerdings noch vorläufig. Insge­ (nicht preisbereinigt) waren es
chen mit den höchsten Zuwachs­ 16,0 Prozent mehr als im Vorjah­ samt haben die Einzelhandels­ 1,5 Prozent mehr.

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