Page 6 - diy Fachmagazin Ausgabe 8/2020
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           Kingfisher bleibt nun doch                            Eurobaustoff sagt Teilnahme

           in Spanien und Portugal                               an der Bau 2021 ab

           Kingfisher revidiert seine Entschei-  Geschäft unter der Marke Brico   Die Eurobaustoff wird im Januar   sönliche Kommunikation mit un-
           dung vom November 2018, Spa-  Dépôt aufbauen  können.  Unter   2021 nicht an der Messe Bau in   seren Partnern aus der Industrie,
           nien und Portugal zu verlassen.   normalen Bedingungen ist die-  München teilnehmen. Die Ent-  dem Handel, den Verbänden und
           Im Bericht zum Geschäftsjahr   ses Geschäft profitabel und keine   scheidung fiel auf der Aufsichts-  aus dem Dienstleistungsbereich.
           2019/2020 heißt es: „Wir haben   Belastung für die Ressourcen der   ratssitzung der Kooperation in   Dieses ist aus unserer Sicht auf
           die ursprüngliche Entscheidung,   Gruppe  (Kapital  oder  Manage-  Bad Nauheim und wurde von   der nächsten Bau nicht mehr ge-
           die iberische Halbinsel zu verlas-  ment).“ Dagegen hält der britische   Aufsichtsrat und Geschäftsfüh-  geben.“
           sen, revidiert und glauben, dass   DIY-Konzern daran fest, sich aus   rung einstimmig getroffen. Grund,   Kern begründet die Entschei-
           wir ein profitables, nachhaltiges   Russland zurückzuziehen.  heißt es in einer Pressemitteilung   dung unter anderem mit den Absa-
                                                                 der Kooperation, ist die seit Feb-  gen auf Herstellerseite. Branchen-
           25 Prozent Plus für die französischen                 ruar anhaltende Corona-Pande-  größen wie Schüco, Xella, Roto,
           Baumärkte im Mai                                      mie, die Großveranstaltungen jeg-  Velux, die BMI Group und Uzin ha-
                                                                 licher Art verhindert beziehungs-  ben ihre Teilnahme bereits öffent-
           Im Mai haben die Baumärkte in   Vorjahreswerten gelegen hat-  weise massiv einschränkt. Und   lich revidiert, andere bereiten wohl
           Frankreich einen enormen Um-  ten. Mathieu Pivain, Präsident   bis heute sei nicht abzusehen, ob   diesen Schritt noch vor. Auch eine
           satzsprung gemacht, obwohl   des Baumarktverbands FMB,   die von Bund, Ländern und Kom-  kürzlich durchgeführte Umfrage
           die Märkte erst ab dem 11. Mai   der die Zahlen der Banque de   munen erlassenen Einschrän-  des Bundesverbands Deutscher
           wieder nach und nach geöff-  France veröffentlicht hat, spricht   kungen im öffentlichen Leben bis   Baustoff-Fachhandel (BDB) ver-
           net wurden. Um 24,52 Prozent   denn auch von „exzellenten Er-  Anfang nächsten Jahres aufgeho-  zeichnete einen Stimmungswan-
           sind ihre Umsätze gegenüber   gebnissen. Das beweist die Ro-  ben werden würden.  del im Fachhandel. Mehr als zwei
           Mai 2019 nach oben gegan-  bustheit des Heimwerkermark-  „Wir mussten uns jetzt ent-  Drittel der Verbandsmitglieder ga-
           gen, nachdem sie im März und   tes in Frankreich“, sagte er, und   scheiden“, so Eckard Kern, Vor-  ben an, nicht oder ohne Profikun-
           April um rund 50 und 60 Pro-  bestätige „die Begeisterung der   sitzender der Geschäftsführung.   denbegleitung an der Messe teil-
           zent unter den entsprechenden   Franzosen für das Heimwerken“.  „Wir legen viel Wert auf die per-  nehmen zu wollen.

           Bau- und Gartenmärkte gewinnen in der Prognose 5 Prozent


           Ein Umsatzplus von bis zu 5 Pro-  Prognose bis Ende 2021 im sta-  Städten. „Grundsätzlich immuni-  zu 30 Prozent zu erwarten, in gro-
           zent prognostizieren BBE Han-  tionären Schuh- (bis -17 Prozent)   siert eine starke Nahversorgungs-  ßen Mittelstädten (bis zu -25 Pro-
           delsberatung und IPH Handel-  und modeorientierten Textilhan-  funktion am meisten, weil sie für   zent),  während  kleinere  Städte
           simmobilien den Bau- und Gar-  del (bis -22 Prozent) zu erwarten.   nachhaltige Frequenz auch für die   (bis zu -20 Prozent) etwas weni-
           tenmärkten für 2020 und 2021.   Die ermittelten Entwicklungsver-  anderen Anrainer vor Ort sorgt“,   ger betroffen sind.
           Von den elf größten Branchen im   läufe basieren den Angaben zu-  erläutert Joachim Stumpf, Ge-  Die dritte betrachtete Lageka-
           stationären Handel werden die-  folge auf einer breit angelegten   schäftsführer von BBE und IPH.  tegorie umfasst Fachmarkt- sowie
           ser Prognose zufolge nur zwei   Befragung großer wie kleiner   In den Innenstädten tauchen   Stadtteilzentren, denen die robus-
           weitere – der Fahrradhandel   Handelsunternehmen sowie aller   vor allem Unterschiede hinsicht-  testen Prognosen bescheinigt
           mit bis zu 9 Prozent und der Le-  Fachbereiche des BBE-Verbunds.  lich der Einwohnerzahl auf. „Je   werden. Während Fachmarktzen-
           bensmittel- und Drogeriehandel   Neben der Analyse verschie-  größer eine Stadt, desto eher er-  tren 2020 maximal 8 Prozent we-
           mit bis zu 5 Prozent – in diesen   dener Handelsbranchen beschäf-  füllt  die  Innenstadt  keine  reine   niger Umsatz erwirtschaften soll-
           beiden Jahren eine positive Um-  tigt sich das Whitepaper auch mit   Nahversorgungsfunktion mehr,   ten, könnten Stadtteilzentren, also
           satzentwicklung aufweisen. Das   Unterschieden zwischen verschie-  sondern strahlt weiträumig mit   weitestgehend auf Grundversor-
           jedenfalls steht in einem neuen   denen Handelslagen, von der In-  einem Angebot an übergeordne-  gung ausgerichtete Standorte, mit
           Whitepaper der beiden Unterneh-  nenstadt über Shopping-Center   ten Waren ins Umland aus“, so   geringem Anteil von Nonfood-
           men mit dem Titel „Quo vadis Ein-  bis  hin zu  Stadtteil- und Fach-  Leif Krägenau, Leiter Research   Angeboten, sogar um 2 Prozent
           zelhandel im Corona-Zeitalter?“.  marktzentren, sowohl in großen   von BBE. In den Metropolen sind   mehr Umsatz erzielen könnten als
           Starke Einbrüche sind laut der   als auch in mittleren und kleinen   daher Umsatzeinbußen von bis   ohne Covid-19.

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       DIY2020-08_Buch.indb   6                                                                                 16.07.2020   12:38:13
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