Page 49 - Caridina Ausgabe 4/2018
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GARNELE, KREBS & CO.
leuchtend blaue Grundfarbe durch breite dunkelblaue
Querstreifen auf den Segmenten unterbrochen.
Die als „Fire Claw“ angesprochene Variante von
Cherax alyciae ist dunkler als der „Blue Kong“ und hat
zwischen den weißen und blauen Teilen der Scheren
einen feurig orangeroten Längsstreifen, was ihr den
sinngemäßen Namen „Feuerschere“ eingebracht hat.
Die wissenschaftlich korrekte Bezeichnung der Tie-
re lautet Cherax alyciae ‘Blue Kong‘ beziehungsweise
Cherax alyciae ‘Fire Claw‘.
ERNÄHRUNG IST ENTSCHEIDEND
Im Aquarium hat sich herausgestellt, dass der „Blue
Kong“ und der „Fire Claw“ nicht nur in weichem, son-
dern auch in mittelhartem bis hartem Wasser gehal-
ten werden können. Wichtig ist die Ernährung: Als
Jung tiere im Wachstum brauchen Cherax aus Papua
noch verhältnismäßig viele Proteine – anteilig sollten
ungefähr 25 bis 30 Prozent des Futters tierischen Ur-
sprungs sein. Sind die Krebse jedoch geschlechtsreif,
reduziert sich in der Natur die Aufnahme tierischen
Futters nahezu auf null.
Auch im Aquarium sind die Überlebensraten
deutlich höher, wenn die fast erwachsenen bis adulten
Krebse ausschließlich pflanzlich ernährt werden. Zur
Deckung des Proteinbedarfs kann man etwa Posthorn-
schnecken im Cherax-Aquarium halten, die sich die
Krebse dann bei Bedarf holen.
sich die Krebse nicht nur verstecken, sie dient ihnen Männliche Cherax
PAARHALTUNG IST MÖGLICH als Dauerfutter. Auch in der Natur ernähren sich er- alyciae ‘Blue Kong‘
Wichtig in allen Lebenslagen ist eine Laubschicht aus wachsene Cherax überwiegend von Detritus und da- in voller Pracht.
braunem Herbstlaub im Krebsaquarium. Hier können mit zu einem großen Teil von ins Wasser gefallenem Schön sichtbar: die
orangefarbenen
Laub. Scherengelenke.
Die paarweise Haltung ist in Aquarien ab 80 cm
Kantenlänge möglich, wobei die Höhe des Beckens
weniger wichtig ist als die Grundfläche. Eine gute
Struktur durch Wurzeln und Steine ist notwendig, und
es sollten immer mehr Höhlen als Krebse im Aquarium
vorhanden sein. Da Cherax Einzelgänger sind, ist auch
eine Alleinhaltung möglich – gerade wenn keine Ver-
mehrung gewünscht ist, ist sie eine gute Alternative.
Text: Ulli Bauer, Fotos: Chris Lukhaup
LITERATUR:
Christian Lukhaup, Rury Eprilurahman & Thomas von
Rin telen (2018): Two new spe cies of crayfish of the genus
Cherax from Indonesian New Guinea. ZooKeys 769: 89-
116. Raffles Bulletin of Zoology 60 (1): 71-87
Habitat der neu beschriebenen Art Cherax alyciae.
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