Page 26 - Caridina Ausgabe 2/2018
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TITELTHEMA






































            Vorn aus dem Haus                    Anentome sp. und Taia naticoides haben   Aus Clea helena wurde 2017 Anentome

            ragt der Sipho, mit                  systematisch gesehen nichts miteinander   sp., dies sei am Rand erwähnt. Anentome

            dessen Hilfe die Raub-               zu tun, werden aber häufig verwechselt,   ist  wie  die  Pianoschnecke  getrenntge-

            schnecke ihre nächste                dies  liegt  wohl  an  ihrem  schicken  Strei-  schlechtlich angelegt, das Weibchen ver-
            Mahlzeit ortet.
                                                 fenkleid.                            klebt an Hartsubstrat kleine kissenförmige
                                                   Beide Wasserschnecken zeichnen sich   Gebilde, welche ein bis drei Eier beeinhal-

                                                 durch ihren besonderen Appetit aus. Wäh-  ten. Diese schlüpfen, je nach Umgebungs-
                                                 rend  Anentome  sp.,  auch  einfach  Raub-  temperatur, nach circa vier Wochen.

                                                 schnecke  genannt,  auf  fleischliche  Nah-  Mit ihrer Größe von etwa 28 mm, einer


                                                 rung steht, vertilgt Taia naticoides, auch als   Lebenserwartung von drei Jahren, ist die
                                                 Piano schnecke bezeichnet, allerlei Algen,   Raubschnecke nicht riesig, aber sie arbei-
                                                 selbst Pinselalgen sind vor ihr nicht sicher.  tet wie eine Große. Von vielen Aquarianern
                                                                                      wird sie als Räumkommando gehalten, um
                                                                                      ungebetene Wasserschnecken zu eliminie-
                                                                                      ren. Auch nach dem Verzehr der lebenden
                                                                                      Futterquelle geht sie problemlos an ange-

                                                                                      botenes proteinreiches Futter.

                                                                                        Hat sie eine Schnecke geortet und mit

                                                                                      ihrem Fuß ergriffen, injiziert sie ihren säu-

                                                                                      rehaltigen Speichel in das Gewebe des Op-
                                                                                      fers, danach wird es verspeist. Aber auch
                                                                                      die  Gelege  anderer  Schnecken  werden

                                                                                      gern vertilgt. Vollkommen egal, wie groß
                                                                                      das Gegenüber ist, es wird gefressen.
                                                                                        Einige  Zwerggarnelenhalter  sind  sich
                                                                                      sogar sicher, dass sie auch vor Garnelen



                                                                                      Das sind häufig Standorte für Anentome

                                                                                      in Thailand, hier wird meist die gelb-
                                                                                      schwarz geringelte Variante gefunden.

              Foto: Jens Kühne
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