Page 20 - Caridina Ausgabe 1/2018
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TITELTHEMA
Das lange rote Rostrum ter der Gattung Caridina. Im allgemeinen oder schweben in Wolken zu tausenden
war namensgebend fü r Sprachgebrauch werden diese pauschal als Tie ren im Freiwasser. Dieses ausgeprägte
Caridina gracilirostris. „Süßwassergarnelen“ bezeichnet, obwohl Schwimmverhalten können die Garnelen
einige Spezies praktisch nie in reinem Süß- im Aquarium nur selten zeigen, da dafür
wasser anzutreffen sind. Der bekannteste große Becken mit einer Länge von deutlich
Vertreter dieser Brackwassertiere ist die über einem Meter notwendig wären. Kaum
Rote Nashorngarnele (Caridina graciliros- ein Aquarianer wird diesen Tieren aber ein
tris). solches Becken zur Verfügung stellen, da
Die langgestreckten Tiere sitzen wie auf- im Brackwasser eine attraktive Bepflanzung
gefädelt an den Wurzeln der Mangroven sehr schwierig ist.
In reinem Süßwasser sind diese Tiere
aber nicht dauerhaft zu halten. Auch für
die Vermehrung ist zumindest leichtes
Brackwasser erforderlich. An den Fundor-
ten dieser Art nahe der Mündung des Ma-
dhu Ganga, in der weitläufigen Malapitiya-
Lagune, maßen wir eine Leitfähigkeit von
etwa 22 mSv, was grob einem Salzgehalt
von 16 g/l entspricht.
Zusammen mit der Roten Nashorngar-
nele finden wir in dieser Lagune aber auch
eine zweite interessante, wenngleich farb-
lich wenig auffallende Nashorngarnele,
Caridina zeylanica. Diese 1962 von den
beiden Wissenschaftlern Arudpragasam
und Costa beschriebene Art wurde in
Caridina gracilipes, eine in Sü dostasien weit verbreitete Art. neuerer Literatur nie wieder bearbeitet,
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