Page 17 - Caridina Ausgabe 1/2018
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TITELTHEMA
ganzjährig in einem Bereich zwischen 21 ner ländlichen Siedlung in der Nähe von Links: Vom Aussterben
und 24 °C. Schon aus diesem Grund ist Nuwara Eliya fotografieren. Es handelt bedroht: Lancaris kuma-
eine dauerhafte Haltung dieser Art im sich um den einzigen bekannten Fundort riae.
Aquarium nicht möglich. Leider wurden außerhalb eines Schutzgebietes. Die Tiere
bisher keine Schutzmaßnahmen für den leben hier in einem nur 30-50 cm breiten Rechts: Einblick in
den Lebensraum von
natürlichen Lebensraum dieser Art getrof- und etwa 50 Meter langen Zufluss des Lancaris kumariae.
fen, sodass das langfristige Überleben die- Sammelbehälters und zumindest zeitwei-
ser Art nicht gesichert scheint. se auch in Pflanzenbeständen im Behälter.
Farblich ist L. singhalensis kaum von ihrer
EXTREMER LEBENSRAUM Geschwisterart zu unterscheiden, mikro-
Einen noch extremeren Lebensraum finden skopisch und auf Makroaufnahmen fällt
wir bei der zweiten Art der Gattung, Lanca- das sehr kurze, unbezahnte Rostrum auf.
ris singhalensis. Diese Garnele lebt in eini- Text & Fotos: Werner Klot� Lancaris singhalensis
im natü rlichen Habitat.
gen kleinen Bächen in den höchstgelegenen
Teilen des Hochlandes, vor allem im Bereich
der „Horton Plains“. L. singhalensis ist noch
in einigen Bächen in stabilen Populationen
zu finden, die „Horton Plains“ stehen als
Nationalpark unter strengem Schutz.
Die Gefahr für diese Art wird deshalb
geringer eingeschätzt, die IUCN führt die
Spezies in der Kategorie „potenziell ge-
fährdet (NT)“. Die Bedingungen im natür-
lichen Lebensraum dieser Art sind noch
extremer als bei L. kumariae: Die Wasser-
temperatur liegt im Jahresmittel bei 15
°C, Ökologen konnten feststellen, dass die
Garnelen bei Wassertemperaturen über
20 °C in wenigen Tagen verenden.
Wir können L. singhalensis in einem klei-
nen Zufluss eines Trinkwasserreservoirs ei-
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