Page 59 - Caridina Ausgabe 2/2016
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GARNELE, KREBS & CO.













































                Abbildung 5: Weibchen der F1-Generation.
                mehr oder weniger graugrün gefärbten, durchscheinenden Körper
                waren dunkle Punkte zu einem charakteristischen Muster ange-
                ordnet. Der schwarze Bereich der Augen war auf einen dunklen
                Punkt in der Mitte zusammengeschrumpft (Abbildungen 5-6). Mit
                zunehmendem Alter wurden die Weibchen immer dunkler, die
                Farbe immer deckender und ein Rückenstrich wurde ausgebildet.
                Die Männchen veränderten die Farbe nicht. Insgesamt wurde die
                F1-Generation (also die erste Nachwuchsgeneration) etwas größer
                als beide Elternstämme, was mit dem sogenannten Heterosis-
                effekt erklärt werden kann. Heterosis beschreibt die Tatsache,
                dass Hybriden häufig wüchsiger sind und größer werden als die
                Eltern. Beide Geschlechter waren vom Verhalten her eher mit
                White Pearl als mit Red Fire vergleichbar.
                                                                       Abbildung 6: F1-Männchen
                 Die Kreuzung der White-Pearl-Weibchen mit Red-Fire-Männ-
                chen brachte hingegen keinen Erfolg. Trotz mehrfacher Versuche   serzusammensetzungen und anderen Futterzusammensetzungen
                kam es kein einziges Mal vor, dass Eier bis zum Ende ausgetragen   brachten ebenfalls keinen Erfolg.
                wurden. Es gab zwar Eier, die jedoch nach circa einer Woche Tra-  Bevor jedoch sämtliche Kreuzungstabellen abgeändert werden,
                gezeit nach und nach abgeworfen wurden, so dass die Weibchen   muss berücksichtigt werden, dass unsere Experimente aufgrund
                spätestens nach 14 Tagen keine mehr trugen. Es zeigt sich also   geringer Wiederholungsfrequenzen nicht allerhöchsten wissen-
                zumindest für diese Kombination eine Kreuzungsbarriere.  schaftlichen Kriterien genügen. Vielleicht können wir aber den ein
                 Des Weiteren wurde versucht, die erzielten F1-Nachkommen   oder anderen anregen, ebenfalls solche Versuche durchzuführen.
                untereinander zu verpaaren, um eine F2 zu erhalten. In über ein   Mit einer dann größeren Anzahl und auch unter Verwendung
                Jahr andauernden Versuchen gelang es nicht, Junge zu erzeugen.   verschiedener  Garnelenstämme  könnten  die  hier  getroffenen
                Es wurden Eier abgelegt, die teilweise sofort nach der Befruch-  Aussagen untermauert werden.
                tung, teilweise innerhalb der ersten 14 Tage abgeworfen wurden.                                 Text & Fotos:
                Versuche mit verschiedenen Aquarien, unterschiedlichen Was-      Alena Hein, Sebastian Johannsen und Thomas Hein




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