Page 55 - Caridina Ausgabe 2/2016
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PRAXIS




                 mein ganzes Wasserkonzept ändern muss-
                 te: 29 meiner Aquarien liefen mit auto-
                 matischem Wasserwechsel. Pro Tag liefen
                 fünf bis zehn Prozent Leitungswasser zu,
                 überschüssiges Wasser floss über Über-
                 laufrohre ab. Dieses Prinzip war hinfällig
                 und der Frust weiterhin groß.


                 ANSTOSS ZUR UMSTELLUNG                            1
                 Nun ergab es sich im späten Frühjahr, dass
                 durch eine extreme Regenperiode unser
                 Regenauffang von etwa zwei Kubikmetern
                 für  etwa  100  Quadratmeter  Dachfläche
                 überlief. Die im Erdreich versenkten Be-
                 tonrohre sind mit einer Platte abgedeckt,
                 über der das Wasser stand. Da das Rohr
                 für das Hauswasserwerk nun unter Wasser
                 lag, tropfte dank recht guter Abdichtung
                 nur etwas Wasser in den Keller. Aus der
                 Not  wurde  eine  Tugend  gemacht:  Dank
                 der Regenwassermassen war das gesam-
                                                                   2
                 melte Wasser klar und wurde direkt zum
                 Wasserwechsel  genommen.  Fische  und
                 Garnelen blühten auf, erste Nachzuchten
                 stellten sich wieder ein.

                 REINES WASSER
                 Trinkwasser  aus  der  Leitung  muss  rein
                 sein. Regenwasser wäscht allerdings den
                 Dreck  vom  Dach  und  reinigt  vorher  die
                 Luft. Dieser Dreck landet natürlich im Re-
                 genauffang und wird somit in den Keller
                 gepumpt. Ein zwischengeschalteter Filter
                 entfernt nun die groben Partikel. Darüber         3
                 hinaus habe ich (zeitweise) einen Carbo-
                 nit-Filter zwischengeschaltet, der mit sei-
                 nen extrem feinen Poren Kleinstpartikel
                 inkl. Schwermetallen aufhält. Leider liegt
                 der Durchfluss schnell unter einem Liter
                 pro Minute und der Filter ist dicht. Dann
                 hilft nur der Austausch der Filterkartusche,
                 die allerdings mit circa 40 € recht teuer
                 ist. Alternativ setze ich einen Außenfilter
                 ein,  der  mit  Filterwatte  und  Filterkohle
                 bestückt ist.
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                 SAMMELBEHÄLTER
                 Um  ganzjährig  Regenwasser  zumindest
                 für einige Wasserwechsel vorrätig zu ha-
                                                                  1  Unter dem Betondeckel liegt der Regenauffangbehälter im Garten.
                 ben, wurde eine 300-Liter-Wassertonne            2  Ein Vorfilter soll den feinen Schmutz aufhalten.  3  Der UV-C-Klärer tötet
                 im Aquarienkeller aufgestellt. Nach um-         Bakterien ab.  4  Hier werden 300 Liter Regenwasser aufbereitet.




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       CAR2016-02_Inhalt_Buch.indb   55                                                                              19.04.2016   09:50:25
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