Page 51 - Aquaristik Ausgabe 5/2024
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Carotinoide als Schutz vor UV-Strahlung
knallrot gefärbt aussehen. Man kann sich
also nicht grundsätzlich darauf verlassen,
dass unser erster Eindruck auch wirklich
richtig ist.
Rotalgen scheinen sich auch ganz allge-
mein in etwas härterem Wasser wohler zu
fühlen. Sie enthalten verhältnismäßig viel
Calcium und haben offensichtlich keinerlei
Probleme mit der biogenen Entkalkung, mit
deren Hilfe sie sich ausreichend mit CO 2
versorgen können. Den dabei ausfallen-
den Kalk bauen zum Beispiel die Bartalgen
(Compsopogon), aber auch andere Arten, Algenfressende Tiere haben meist wenig Interesse an Rotalgen.
in ihr Zellgewebe ein, was sie für einige
Algenfresser anscheinend geschmacklich „Neue“ Arten die Bestimmung der Thorea hispida (T. ra
unattraktiv macht. Ein paar „neue“ Rotalgen tauchen in den mosissima) und der Caloglossa cf. beccarii
Andererseits sind aber manche Gehäu- letzten Jahren häufiger in unseren Aqua- wesentlich mehr Schwierigkeiten.
seschnecken gerade daran interessiert und rien auf. Die Froschlaichalge Batrachosper Die Krusten-Rotalge Hildenbrandia rivu
fressen sie gern. Eine ausreichende CO - mum war dank ihrer charakteristischen laris ist dagegen schon sehr lange bekannt,
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Versorgung (ca. 20 mg/l) hilft nicht nur Form (Zentralfaden mit Quirlen und um- kommt jedoch in Aquarien recht selten vor.
den Pflanzen enorm, sondern verhindert geben von Gallertschleim) noch relativ Je nach der besiedelten Stelle im Aquarium
zuverlässig die biogene Entkalkung. schnell zu identifizieren. Dagegen machte ist sie entweder willkommener Farbtup-
Konkurrenz durch viele Pflanzen erfordert zwar Zeit und Geduld, ist aber nachhaltig, natürlich und macht sicher mehr Spaß als endloser Kampf.
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