Page 54 - Aquaristik Ausgabe 3/2024
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Synodontis sp. „Polli White“
stammt ursprünglich aus Sambia.
Attraktiver
„Buckelkopf“
Der sogenannte „weiße polli“ – ein unbeschriebener Zwergfiederbartwels
aus dem tanganjikasee
Der Niederländer René Krüter impor- einfach zu vermehrende Art auch ohne Varianten des sehr variablen S. polli, der
tierte vor vielen Jahren einen attraktiven neuerliche Importe durch Nachzucht er- meist sehr düster herüberkommt und im
und klein bleibenden Fiederbartwels aus halten. Krüter hatte sie bereits kurz nach Alter eine Länge von 15 bis 16 cm errei-
dem Tanganjikasee in Sambia, den er als seinem Import im großen Stil vermehrt und chen kann. Der weiße Zwergfiederbartwels
Synodontis polli „white“ bezeichnete. Die weit verbreitet. wird hingegen meist nicht länger als 8 bis
Tiere sollen nahe der Ortschaft Mpu- Charakteristisch für den „weißen Polli“, maximal 10 cm lang. Und diese Tiere bil-
lungu im äußersten Süden des großen der im Laufe der Zeit durch Selektion noch den häufig oben am Kopf einen mehr oder
ostafrikanischen Grabensees gefangen etwas heller gezüchtet wurde, ist außer weniger markanten Buckel aus, was
worden sein. seiner hellen Grundfärbung mit den sich Schraml dazu bewegte, für diese Art den
Es stellte sich schnell heraus, dass es sich kontrastreich absetzenden schwarzen Fle- Namen „Buckel kopf-Fiederbartwels“ vor-
sicherlich um keine Variante von Synodon- cken eine breite helle hintere Begrenzung zuschlagen. Der Artname kann bestenfalls
tis polli, sondern um eine noch unbeschrie- der Rückenflosse. Und das ist auch schon in Anführungszeichen Synodontis sp. „Polli
bene Art handelt. Seitdem wird diese recht die größte Gemeinsamkeit mit manchen White“ lauten.
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