Page 40 - Aquaristik Ausgabe 3/2024
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52 Arten. Diese Austrolebias-Saisonfische erst nach dem Jahr 2000 beschrieben,
kommen aus Südamerika. Sie sind ver- sodass diese erst spät ins Hobby kamen.
breitet vom nördlichen Argentinien über Eine der kleinbleibenden Arten, Aus-
Südost-Bolivien, Paraguay und Uruguay bis trolebias patriciae, hat eine Gesamtlänge
zum äußersten Süden Brasiliens. von 4 cm. Es gibt auch einen Riesen in der
Die Regenzeit in diesem Gebiet herrscht Gruppe: A. elongatus mit einer Gesamt-
in etwa von Oktober bis März. Im Winter länge von 20 cm. Es ist ein Raubfisch, der
(Juni bis August) liegt die Temperatur am dementsprechend eine größere Menge an
Tage etwa bei 20 °C, in der Nacht bei 10 °C. Futter braucht.
Die Sommertemperaturen liegen bei 20 bis Costa bemerkte, dass die Arten in der
30 °C und können weiter nördlich auf bis Gattung Austrolebias unterschiedliche For-
zu 40 °C ansteigen. men- und Farbmuster zeigten und auch
bei den DNA-Untersuchungen gab es Un-
terschiede im Verwandtschaftsverhältnis.
Besonders bekannte Fächerfische sind Aus- 2008 versuchte Costa die unterschiedlichen
trolebias nigripinnis, im Hobby zu finden als Arten neu in Untergattungen zu gruppie-
Sternenhimmelfische oder auch Schwarze ren. Es entstanden die Untergattungen
Fächerfische. Unter den Austrolebias gibt Austrolebias, Acantholebias, Acrolebias,
es auch gestreifte Arten (Gebänderte Fä- Argolebias, Cypholebias, Gymnolebias und
cherfische) und viele neue Arten wurden Megalebias – Untergattungsnamen werden
selten mit angegeben und geraten dadurch
eher in Vergessenheit.
Im Jahre 2018 veröffentlichte eine
Gruppe von Wissenschaftlern aus Uruguay,
Argentinien, Brasilien und den USA eine Ar-
beit über die neusten Erkenntnisse der mo-
lekularen und morphologischen Phylogenie
dieser einjährigen Fische der Austrolebias-
Gruppe. Felipe Alonso (Argentinien) und
Marcelo Loureiro (Uruguay) präsentierten
mit mehreren Mitarbeitern 2023 einen noch
umfassenderen Datensatz. Beide Studien
Eine kleinbleibende Art ist Austrolebias
(Amatolebias) patriciae, hier die Variante
„Cruce Ferrocarril AAK-2012-35“ aus
Argentinien.
Die Gattung Cynolebias war früher ein
Sammeltopf für viele südamerikanische
Saisonfische. Hier C. griseus „Nova Roma
BR-2014-5“ aus Brasilien.
Dieser Austrolebias (Argolebias)
nigripinnis „La Peregrina 2011-04“ kommt
aus Argentinien, Männchen und Weibchen.
Auch dieses Pärchen Austrolebias
(Matilebias) juanlangi „Parque Rivera
Melo“ stammt aus Uruguay.
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