Page 24 - Aquaristik Ausgabe 1/2024
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Einige  Arten  (Allotoca  goslinei)  leben
                                                                                  nur noch im Aquarium (K��k 2021), von
                                                                                  anderen gibt es bloß Restbestände. Erhal-
                                                                                  tungsmaßnahmen sind die Wiederherstel-
                                                                                  lung von Lebensräumen, die Einrichtung
                                                                                  von  Schutzgebieten,  die  Sensibilisierung
                                                                                  der Bevölkerung für den Schutz einheimi-
                                                                                  scher Ökosysteme und die Erhaltungszucht


                                                                                  in  Gefangenschaft:  Zoogoneticus  tequila
                                                                                  war in der Natur verschwunden, wurde im
                                                                            1     Rio-Ameca-Einzug aber wieder erfolgreich

                                                                                  angesiedelt. Allodontichthys polylepis galt
                                                                                  lange als ausgestorben, ist aber nach der
                                                                            2
                                                                                  Wiederentdeckung in Erhaltungszucht.
                                                                                        Text & Fotos: Dr. Wolfgang Staeck




                                                                                  1   Den Blauaugenkärpfl ing Priapella
                                                                                     compressa konnte ich in Chiapas
                                                                                     in der Natur beobachten.

                                                                                  2 Poecilia catemaconis ist im
                                                                                     Catemaco-See verbreitet.
                                                                                  3    Im klaren Wasser der Cascadas
                                                                                     de Tamasopo sind neben Cichliden
                                                                                     Poecilia mexicana und Xiphophorus
                                                                                     montezumae zu beobachten.

                                                                                   Literatur
                                                                                   H���������, H. (1995): Die Hochlandkärpf-

                                                                                   linge, Westarp Wissenschaften, Magdeburg.
                                                                                   K���, M. (2021): Mexikanische Hochland-


        Befruchtung. Die Afterflosse der Männchen   die Zerstörung der Habitate, Wasserver-  kärpflinge – außergewöhnliche Juwelen


        ist durch eine Einbuchtung zweigeteilt, und   schmutzung durch landwirtschaftliche und   Mexikos. Amazonas 17 (5): 10-21.
        ihr vorderer Teil bildet das Andropodium   industrielle Abwässer, Faunenverfälschun-  M����, M. K, (2015): Lebendgebärende


        genannte  Begattungsorgan.  Die  kleinen   gen, Verstädterung sowie der Raubbau an   Zierfische, Bd. 1 (Poeciliidae). Bad Nauheim,
                                                                                   436 pp.
        Eier  sind  sehr  dotterarm,  weshalb  der   der Ressource Wasser.

        mütterliche  Organismus  die  Embryonen

        ernährt. Diese weisen am Bauch bandför-  3
        mige Nährschnüre (Trophotaenien) auf, die
        mit der Eierstockwand verbunden sind. Die
        Trophotaenien sind auch bei neugebore-

        nen Jungfischen noch sichtbar, fallen dann
        aber ab.
          Viele  Hochlandkärpflinge  sind  in  nur

        begrenzten  Verbreitungsgebieten  ende-
        misch und deshalb besonders anfällig für
        Umweltveränderungen. Die meisten wer-
        den  von  der  IUCN  (International  Union


        for  Conservation  of  Nature)  als  massiv

        gefährdet eingestuft. Ursachen dafür sind







   _AQ2024-01_Buch.indb   24                                                                                     17.11.2023   11:54:34
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