Page 24 - Aquaristik Fachmagazin Ausgabe 2/2023
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ob sie sich nach Veränderungen in ihrer Bisher ist unbekannt, welche Faktoren die
Umwelt plötzlich nicht mehr erkennen, Fische veranlassen, von einem Fortpflan-
denn selbst zwischen gut eingespielten zungsmodus in den anderen zu wechseln.
Zuchtpaaren hat ein besonders gründli- Als Auslöser kommen ein wechselndes Nah-
cher Wasserwechsel schon zu tödlichen rungsangebot oder eine zu- oder abneh-
Auseinandersetzungen geführt. mende Populationsdichte infrage.
Zwei Fortpflanzungsweisen Mit dem Bauch nach oben
Ein Gelege besteht je nach Art aus etwa Julidochromis-Arten setzen den Laich meist
aus 25 bis 50 graugrünen Eiern, doch sind an der Decke einer Höhle ab, wobei die
auch zehn durchaus nicht ungewöhnlich. Fische mit dem Bauch nach oben schwim-
Julidochromis-Arten verfügen über zwei men. Gewöhnlich bildet ein unterhöhlter
verschiedene Fortpflanzungsweisen. Ei- flacher Stein die Bruthöhle. Manchmal
nerseits können sie in rascher Folge ein wird aber auch eine senkrechte Fläche in
Gelege nach dem anderen produzieren. einer Gesteinsspalte als Laichplatz benutzt.
Die Zahl der Nachkommen ist dann klein. Bei Temperaturen um 25 °C schlüpfen die
Größere Gelege treten auf, wenn die Ab- Larven nach ungefähr drei Tagen. Bis der
stände zwischen den Laichabgaben weit grö- Dottervorrat endgültig aufgezehrt und die
ßer sind und manchmal Monate betragen. Larvenentwicklung beendet ist, hängen sie
noch mithilfe ihrer am Kopf befindlichen
Schlankcichliden lassen sich auch zwischen Klebedrüsen sechs oder sieben weitere
Pflanzen pflegen. Tage unter der Decke der Bruthöhle.
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