Page 21 - Aquaristik Fachmagazin Ausgabe 2/2023
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Im äußersten Süden von Sambia wurde 1971 erstmals importierten Fische können einer je nach Fundort sandfarbenen bis
1989 in der südwestlichen Ecke des Sees eine Länge von gut zehn Zentimetern errei- hellbraunen Grundfärbung ein Muster von
westlich des Izi River ein noch nicht ta- chen. Alte Männchen besitzen im Nacken drei schwarzen Längsstreifen.
xonomisch bearbeiteter Schlankcichlide häufig eine buckelartige Vorwölbung. Auf Sie ist bisher nur an dem zu Sambia und
entdeckt (E�sel, 1995), der mit einer Kör- den Flanken tragen die Fische auf dunkel- zum Kongo gehörenden Südwestufer des
pergröße von sechs Zentimetern ebenfalls braunem Grund drei Längsreihen von je Tanganjikasees nachgewiesen worden. Ein
zu den kleinsten Vertretern der Gattung sieben bis acht beigefarbenen Flecken, die besonderes Merkmal dieses Buntbarsches,
gehört: Die Fische, die unter der Bezeich- jeweils senkrecht übereinander stehen. dessen maximale Totallänge bei acht Zenti-
nungen Julidochromis sp. „Gombi“ und In der Umgebung von Kalambo im metern liegt, ist seine ungewöhnlich hohe
J. sp. „Kombe“ (B�s�her, Ro��o & al. Grenzgebiet von Sambia und Tansania Rückenflosse.
2020) bekannt sind, zeigen ein äußerst wurde 1987 östlich des Izi River eine ähn- Text & Fotos: Wolfgang Staeck
unregelmäßiges Muster von alternierend liche Population entdeckt (E�sel 1995), die
beige und schwärzlich gefärbten Flecken als Julidochromis sp. „marlieri Zambia“ be-
und kurzen Strichen. Neben sehr dunklen zeichnet wird. Literatur
Exemplaren, die an J. transcriptus erinnern, B������, H. H (2020): Unterwasserfelsen in
gibt es auch recht helle Tiere. Julidochromis dickfeldi (S�����, 1975) der Sandwüste: ein besonderer Lebensraum
Die Beschreibung dieser Spezies gehört im Tanganjikasee. DCG-Informationen 51
Die Julidochromis-marlieri-Gruppe zu den Ergebnissen einer aquaristischen (4): 90-101.
E����, W. (1995): Biotope und Biotopgren-
Die Verbreitung von J. marlieri (Poll, 1956) Studienreise, die im Januar 1975 eine zen im Tanganjikasee. In: Cichliden, ed.
erstreckt sich im Nordteil des Sees über die Gruppe deutscher Aquarianer in dem zu Deutsche Cichliden-Gesellschaft, Frankfurt:
zu Burundi und Kongo gehörenden Küsten. Sambia gehörenden Südwesten des Sees 46-53.
K������, M. � M. K������ (2018): Julido-
Die zu den größeren Arten zählenden und unternommen hat. Die Spezies trägt auf chromis sp. „Transcriptus Tanzania“. Eine
kryptische Art von der südlichen tansani-
schen Küste des Tanganjikasees. DCG-Infor-
mationen 49 (12): 270-281.
1 Julidochromis sp. affi n. ornatus wurde schon 1958 erstmals importi ert. K������, A. (1999): Tanganjika-Cichliden
in ihrem natürlichen Lebensraum. Cichlid
Press, o. O., 272 pp.
2 In der Umgebung von Kigoma sieht Julidochromis regani wie eine Kreuzung L������, W. (1959): Fische aus dem Tangan-
zwischen J. regani und J. marlieri aus (Feldaufnahme). jikasee. D. Aquar. u. Terr. Z. (Datz) 12 (5):
130-134; (6) 165-166.
3 J. regani von der zentralen Ostküste in Tansania. R����, F., H. H. B������, A. I��������
� W. S��������� (2020): The taxonomic
4 Julidochromis sp. „Kombe“ ist im äußersten Südwesten des Sees endemisch. diversity of the cichlid fish fauna of ancient
Lake Tanganyika, East Africa. J. Great Lakes
Res. 46 (5): 1067-1078.
5 Julidochromis sp. „transcriptus Tanzania“ kommt im Südosten des Sees vor.
6 Die helle Form von Julidochromis dickfeldi.
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