Page 19 - Aquaristik Fachmagazin Ausgabe 2/2023
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denen Farbrassen auf. Der Typusfundort                                                         J. regani im
           liegt bei Nyanza im Nordosten des Sees an                                                      natürlichen
           der Grenze zwischen Burundi und Tansa-                                                         Lebensraum am
           nia. Die Fische tragen auf beigefarbenem                                                       Cap Magara,
           bis kräftig gelbem Untergrund vier dunkle                                                      Burundi.
           Längsstreifen, von denen der oberste un-
           mittelbar unter der Rückenflosse und der
           unterste in der Bauchregion liegt.
              Populationen  unterschiedlicher  Fund-
           orte unterscheiden sich erheblich in ihrer
           Endgröße sowie in der Breite der Längs-
           streifen und deren Zwischenräume. Die
           meisten  Populationen  tragen  ein  dunk-                                                      Die kontrast­
           les Streifenmuster auf gelbem Grund. Im                                                        reiche Färbung
           Nordosten des Sees in Burundi lebt eine,                                                       macht Julido-
           die auf dunklem Untergrund schmale, helle                                                      chromis marlieri
           Längsstreifen besitzt.                                                                         aus dem Nord­
              Im nördlichen Tansania tritt in der Um-                                                     westen des Sees
           gebung von Kigoma eine Form auf, deren                                                         zum Blickfang im
           Farbkleid wie eine Kreuzung zwischen J.                                                        Aquarium.
           regani und J. marlieri aussieht. J. regani
           erreicht eine Länge von zwölf Zentimetern
           und ist damit die größte Art dieser Gattung.
              Bereits  1977  entdeckte  ich  im  Ufer-
           bereich der Inseln, die an der zu Tansa-
           nia gehörenden zentralen Ostküste  bei                                                         J. marlieri im
           Kipili liegen, einen besonders attraktiven                                                     natürlichen Ha­
           Schlankcichliden,  der  bis  zu  seiner  Be-                                                   bitiat bei Uvira,
           schreibung als J. marksmithi durch Bur-                                                        Kongo.
           gess (2014) lange als J. regani sp. „Kipili“
           bekannt war. Die knapp acht Zentimeter
           erreichende Art trägt auf zitronengelbem
           Untergrund nur drei braunschwarze Längs-
           streifen, denn der unterste Streifen in der
           Bauchregion fehlt.


           Die Julidochromis-transcriptus-Gruppe
           J. transcriptus (Matthes, 1959) erreicht nur                                                   Die langen
           eine maximale Körperlänge von gut sechs                                                        Bauchflossen
           Zentimetern. Die obere Körperhälfte trägt                                                      dieses von mir
           eine Anzahl weißlicher Flecken, die in zwei                                                    bei Makobola
           Längsreihen angeordnet sind. Exemplare                                                         gefangenen
           vom Typusfundort, der zwischen Luhanga                                                         Julidochromis
           und Bemba an der Nordwestküste liegt,                                                          transcriptus sind
           sehen sehr dunkel aus und tragen auf                                                           ein Merkmal für
                                                                                                          ein Männchen.
           tiefschwarzem  Untergrund  vier  bis  fünf
           schmale, elfenbeinfarbene Querstreifen
           auf den Flanken. Die Verbreitung der Art
           ist auf die nordwestliche Küste des Kongo
           beschränkt.



                      2/2023                                                                                         19



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