Page 45 - Aquaristik Fachmagazin Ausgabe 6/2022
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Bei dieser Macrobrachium vollenhoveni
erkennt man schön die „Fress- und die
Drohscheren“.
Die Teilordnung Garnelen (Caridea)
Die Garnelen sind „schwimmende Langschwanzkrebse“, denn im Vergleich zu allen anderen Formen schwimmen Garnelen
gut, weil sie wegen ihres dünnen Panzers leicht und ihre Schwimmfüße, bla� örmige Gebilde unter dem Hinterleib, gut
entwickelt sind. Damit können sie auch vorwärts schwimmen, was anderen Krebsti eren kaum möglich ist. Man erkennt
Garnelen auch an ihrem seitlich zusammengedrückten Körper, der höher als breit ist, und an der Tatsache, dass sie zwei
Scherenbeinpaare haben.
Großarmgarnelen wasser oder hartes Wasser angewiesen, Eine Großarmgarnele der Art
Es gibt Großarmgarnelen (Palaemoni- sondern leben auch in mineralarmem, Macrobrachium tenellum macht
den), bei denen die beiden Scheren- sehr weichem Wasser mit niedrigen pH- sich über eine Futtertablette her.
paare in unterschiedlichem Maße und Werten.
für unterschiedliche Aufgaben vergrö-
ßert sind. Die ersten, kleineren, sind Fächergarnelen
Fressscheren, die zweiten, größeren, Bei den Fächer- oder Radargar-
Droh- oder Kampfscheren. Die Be- nelen (Atyiden) der Gattungen
stimmung der Großarmgarnelen ist oft Atya, Atyoida und Atyopsis
schwierig, weil sich viele ähnlich sehen, sind die meist dünnen
egal, ob sie aus Westafrika, Asien, Mit- Scheren zu stark behaar-
tel- oder Südamerika stammen. ten Fächerhänden umge-
Neben kleinen Arten gibt es auch formt. An den „Fingern“
große Kaliber mit Körperlängen von jeder Schere haben sie
20 oder gar 30 Zentimetern. Sie sind feine Borsten, die je einen
Flussbewohner und nicht auf Brack- halbkreisförmigen Fächer bil-
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