Page 53 - Aquaristik Fachmagazin Ausgabe 02/2021
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StromSchnEllEn und
                SPEktakulÄrE landSchaFt
                Da eigentlich jeder Tag im „europäischen“ Regen-
                wald ein besonderes Ereignis darstellt, fällt es
                nicht leicht, ein Ereignis besonders hervorzu-

                heben. Oft sind es banale Dinge, an die man
                sich auf Anhieb erinnert oder Erlebnisse, die

                einen mit Angst erfüllt haben. Eines hatten
                wir am Saut Maripa (Sprung Maripa). Das ist
                ein Wasserfall oder eher eine Stromschnelle
                des Flusses Oyapock an der Grenze zu Brasi-
                lien, der mich seit meinem ersten Aufenthalt
                2012 in seinen Bann zieht.

                 Die Piste – manche sagen auch Straße dazu – zu
                 den Stromschnellen bei Saut Maripa. Dort sind wir
                 hingefahren, als wir uns in Oiapoque, in der Nähe des
                 Grenzflusses Rio Oyapock (Mitte), mit dem Guide für


                 Bootsfischfangtouren nicht einig wurden.

                  Seitdem ist während eines Südamerikaaufenthalts
                immer ein Besuch in Saut Maripa gesetzt. Die spekta-
                kuläre Landschaft, die vielen Stromschnellen und die

                unterschiedlichsten Fischbiotope machen den Ort zu
                einem Höhepunkt. Fünf Mal durfte ich mit unterschied-

                lichen Reisebegleitern dieses Land des vielen Wassers
                während der Trockenzeit bereisen.

                dEr bESagtE tag X
                Ausgerüstet mit gutem Kartenmaterial begab ich mich
                jeweils für drei Wochen in ein riesiges Abenteuer.
                Auch 2019 ging es mit meiner Reisegruppe über die
                N2 zunächst Richtung Brasilien, ab St. Georges mit
                dem  Boot  weiter  über  den  Grenzfluss  Oyapock  ins

                brasilianische Städtchen Oiapoque. Dort nahmen wir
                mit einem „Guide“ Kontakt auf, um mit ihm eine drei-

                tägige Bootsfischfangtour zu verhandeln. Leider wurde
                wegen völlig überzogener Preisgestaltung nichts aus
                unserem Vorhaben.
                  Kurzentschlossen fuhren wir mit dem Boot über
                die Grenze zurück nach St. Georges. Von dort ging
                es 25 km über die atemberaubende, waghalsige, mit
                Schlaglöchern und Querrinnen übersäte Piste zu den

                Stromschnellen bei Saut Maripa. 2013 hatten wir auf

                diesem  Streckenabschnitt  bei  strömendem  Regen
                große Probleme: Der Grund war unser Peugeot 206, ein   lagErFEuEr und SPannEndE

                wahrer Schlaglochsucher und  -finder. Nur mit großer   gErÄuSchkuliSSE
                Anstrengung konnten wir damals das Fahrzeug wieder   Dieses Mal kamen wir ohne Probleme nach zwei Stun-

                aus einer vom Regen freigespülten, tiefen Querrinne   den – für 25 km, das sagt alles über den Zustand der
                bekommen. Wir hatten Glück, dass die Ölwanne keinen   Piste – an unser Ziel. Wir platzierten unsere Hänge-




                Schaden genommen hatte.                       matten trocken in einer der verlassenen Hütten am

                                                                                                                         53




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