Page 59 - Aquaristik Fachmagazin Ausgabe 06/2019
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praxis
Solche massiven Phos-
phatmangelsymptome
treten nur in der Über-
wasserkultur auf.
teilung, sodass keine neuen Blätter gebildet
werden. Da es keinen neuen Zuwachs gibt,
stirbt die Pflanze von unten nach oben ab.
Solche eindeutigen, starken Phosphat-
mangelsymptome kann man in der Über-
wasserkultur an verschiedenen Aquarien-
pflanzen gut erkennen. Im Aquarium sind
sie selten so stark ausgeprägt. An Najas
guadalupensis zeigt sich eine Rotfärbung
der Mittelrippe. Heteranthera zosterifolia
wird dunkelgrün. Meistens äußert sich ein
Phosphatmangel darin, dass das Wachstum
der Pflanzen nachlässt und sie wie beim
Stickstoffmangel zierlicher werden. Gut zu
sehen ist das zum Beispiel bei der Kleinen
Ambulie (Limnophila sessiliflora).
Nitrat, das von den Pflanzen wegen des Phosphat vorhanden. Teilweise ist jedoch Dieses Speerblatt
Energiemangels nicht verwertet werden der Anteil an Stickstoff (N) oder Phosphat hat Stickstoff,
kann, sammelt sich im Aquarienwasser an. (P) zu groß. Durch die Zugabe des jeweils Eisen- und Kalium-
Entscheidend ist hierbei das Verhältnis von anderen Nährstoffs kann die Aufnahme mangel.
Stickstoff zu Phosphat. Die Pflanzen neh- verbessert und mögliches Algenwachstum
men Nitrat und Phosphat in einem Verhält- reduziert werden. Regelmäßige Wasser-
nis von etwa 10-20:1 auf. Wenn Phosphat tests geben Aufschluss.
fehlt, wird demzufolge weniger Stickstoff Jeder geringe Mangel macht sich durch
aufgenommen. Es treten dann oft vermehrt verändertes Aussehen der Pflanzen bemerk-
Grünalgen auf. Der Phosphatwert sollte bei bar. Es ist also sinnvoll, die Pflanzen im Blick
etwa 0,5 bis 1 mg/l Liter liegen. Sollte eine zu behalten. Wie sich ein Mangel an Kalium
Wasseranalyse zeigen, dass Phosphat fehlt, (K), Kalzium (Ca) und dem Mikronährstoff
dann kann mit einem phosphathaltigen Eisen (Fe) auf Pflanzen auswirkt, zeigt Teil 2 Maike Wilstermann-Hildebrand ist seit
Dünger gezielt gedüngt werden. des Beitrags in der nächsten Ausgabe von ihrer Kindheit Aquarianerin. Ihr Hauptinteresse
gilt Wasser- und Sumpfpflanzen, Wasser-
Durch die Fütterung der Tiere sind in aquaristik. schnecken sowie deren Zusammenspiel im
den meisten Aquarien ausreichend große Te�� � Fo�os/I��us�ra�ionen: aquatischen Ökosystem
Mengen an Stickstoffverbindungen und Mai�e Wi�s�ermann-Hi��e�ran�
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