Page 70 - Aquaristik Fachmagazin Ausgabe 02/2017
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PRAXIS
„Geweih“ bei einem
männlichen Harnischwels.
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Männlein oder Weiblein?
Geschlechtsunterschiede bei Fischen – Teil 3
Bei den meisten Fischarten sind die Männchen das KÖRPERSPRACHE
Geschlecht mit den auffälligsten Geschlechtsmerk- Verlängerte und vergrößerte Flossen oder sonstige
malen. Es wird paradiesvogelgleich um die Gunst Körperteile dienen dem Imponiergehabe der Männ-
der Weibchen gerungen: mit „Geweihen“ wie bei chen. Andere Strukturen sind funktionaler. So haben
Harnischwelsen (Ancistrus), „Bärten“ bei Störwelsen einige ostafrikanische Buntbarsche (z.B. Labeotro
(Sturisomatichthys) oder ferrariroter Kehle beim Feu- pheus trewavasae) auf der Afterflosse Flecke, die wie
ermaulbuntbarsch (Thorichthys meeki). Der Buckel- Eier aussehen. Diese Buntbarsche sind Maulbrüter
kopfbuntbarsch (Steatocranus casuarius) hat seinen im weiblichen Geschlecht. Wenn die Weibchen ihre
Namen von einer Beule am Kopf bekommen. Ein impo- Eier einsammeln, versuchen sie das auch mit den
santes Merkmal, welches auch bei vielen Buntbarsch- täuschend echten Eiflecken auf der Afterflosse der
männchen (z.B. Amphilophus citrinellus, Cyphotilapia Männchen. Das Männchen gibt dabei Sperma ab und
frontosa, Cyrtocara moorii), meist im Alter, auftritt. die Weibchen nehmen es so mit ins Maul.
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