Page 67 - Aquaristik Fachmagazin Ausgabe 02/2017
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PRAXIS




                Wasserwerke, denn diese geben Auskunft darüber. Riechen oder
                schmecken kann man sie keinesfalls. Eine preiswerte und einfache
                Methode, Phosphate zu messen, sind Tropftests.

                PHOSPHATE UND FISCHE
                Die Auswirkungen eines hohen Phosphatgehalts auf Fische sind
                noch nicht geklärt. Im Allgemeinen vertragen Fische einen sehr
                hohen Gehalt, ohne Veränderungen im Verhalten zu zeigen. In-
                wieweit Wachstum und Fortpflanzungsfähigkeiten eingeschränkt
                sind, ist noch völlig ungeklärt. Auf jeden Fall deutet ein hoher
                Phosphatgehalt (Ausnahme: er kommt vom Leitungswasser) auf
                zu lange ausgebliebene Wasserwechsel hin. Normale Tropftests
                zur Phosphatmessung reichen nur bis 2 mg/l, ein Spezialtest (für
                Koiteiche) bis 10 mg/l. Selbst bei so hohen Werten verhalten
                sich Fische noch normal, bei Wirbellosen ist dies noch nicht un-
                tersucht.

                PHOSPHATE UND PFLANZEN
                Pflanzen brauchen, wie erwähnt, Phosphor. Ganz besonders gut
                können aber Niedere Pflanzen, also Algen, und Cyanobakterien
                (die sogenannten Blaualgen) Phosphor verwerten. Ein Phosphat-
                gehalt von etwa 0,035 mg/l reicht ihnen schon aus. Ein gutes
                Pflanzenwachstum hält den Phosphatgehalt gering, entsprechend
                zeigt Algenwachstum in aller Regel einen hohen Gehalt an.

                PHOSPHATE REDUZIEREN
                Wenn sich die Phosphate nicht durch Pflanzenwuchs beseitigen
                lassen, müssen andere Maßnahmen ergriffen werden. Wirbello-
                senfreunde nehmen dafür häufig die Umkehrosmose zur Hilfe.
                Bei dieser werden die Phosphate fast vollständig eliminiert; durch   Lebendgebärende (oben) kommen mit hohen Phosphatwerten
                das nachfolgende Aufsalzen mit Spezialsalzen wird das Wasser   meist recht gut zurecht. Empfindlichen Wirbellosen sollte man
                lebensfreundlich gemacht.                                 keinesfalls hohe Phosphatwerte zumuten.




                                                                                                         Die fotometrische
                                                                                                         Messung auf Phospha-
                                                                                                         te ist am genauesten.
                                                                                                         Preiswert und einfach
                                                                                                         sind sogenannte Tropf-
                                                                                                         tests.






                 Foto: Hanna Instruments                                                           Foto: JBL












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