Page 68 - Aquaristik Fachmagazin Ausgabe 02/2017
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PRAXIS
Regenbogenfische
scheinen nicht
empfindlich auf
Polyphosphate zu
reagieren – aber
ihre Eier.
Trinkwasser ebenfalls aus Rohrschutzgründen zugesetzt. Sie
stabilisieren die Härte, reagieren mit Eisen und können Kupfer-
rohre schädigen (weswegen die Wasserwerke normalerweise
bekanntgeben müssen, wenn sie mit Polyphosphaten arbeiten).
Vor lauter Faden- Dadurch behindern sie auf jeden Fall den Pflanzenwuchs, denn
algen sind die Fische Eisendünger werden wirkungslos. Cyanobakterien (Blaualgen)
schon fast nicht mehr können jedoch stark profitieren, sie wachsen dann besonders gut.
zu sehen. Inwieweit Polyphosphate Fische schädigen, ist nicht abschlie-
ßend geklärt. Aquarianer haben aber beobachtet, dass abgelaich-
te Eier verpilzen, also nicht befruchtet werden, oder die Em bry-
onen sich schlecht entwickeln und es zu Missbildungen
Daneben gibt es zahlreiche Stoffe im Fachhan- kommt, wenn Polyphosphate im Wasser waren.
del, die die Phosphate fast vollständig binden Polyphosphate sind nicht stabil und zersetzen
(das nennt man ausfällen). Damit werden sich im Aquarium wohl nach drei bis sechs
sie weitgehend zu Feststoffen, die dann Wochen. Bei der Umkehrosmose wer-
mit der Filterreinigung oder dem Boden- den auch sie entfernt. Ein Nachweis mit
grundabsaugen beseitigt werden. Dieses Ist man sich unsicher, ob Tropftests ist nur dann sinnvoll, wenn
Ausfällen schadet Tieren und Pflanzen das Testwasser einige Zeit auf mindes-
nicht. Polyphosphate im Trink- tens 70 °C erhitzt wird, sonst wird keine
wasser sind, hilft eine
Reaktion gezeigt. Deswegen zersetzen
PROBLEMFALL POLYPHOSPHATE Anfrage beim örtlichen sich Polyphosphate auch, wenn wir un-
Polyphosphate bestehen, vereinfacht Wasserwerk weiter ser Essen mit Trinkwasser kochen.
aus gedrückt, aus mehreren Phosphaten.
Sie werden von einigen Wasserwerken dem Text & Fotos: Harro Hieronimus
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