Page 71 - Aquaristik Fachmagazin Ausgabe 02/2017
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PRAXIS




                Rechts: Weibchen mit runden, Männchen mit spitzen

                Bauchflossen bei Sterbas Panzerwels.




                  Bei Panzerwelsen spielen die Bauchflossen eine Rol-


                le bei der Fortpflanzung. Diese sind (z.B. bei Corydoras
                sterbai) beim Männchen spitz, beim Weibchen rund.
                Die Männchen versuchen die Weibchen während der
                Paarung damit festzuhalten und die Weibchen lassen
                die Eier in eine Flossentasche gleiten und halten sie
                damit etwas zusammen.
                  Eine richtige Flossentasche bilden die Bauchflos-


                sen der Weibchen von Adrianichthys oophorus. Diese

                Weibchen der sulawesischen Schaufelkärpflinge (Fa-
                milie Adrianichthyidae) tragen befruchtete Eier und
                Embryonen in taschenförmig zusammengehaltenen

                Bauchflossen mit sich herum. So ist der Nachwuchs
                vor Fressfeinden geschützt. Die Bauchflossen der Män-

                ner sind nur großflächig, nicht taschenförmig. Wäh-

                rend der Paarung färben sich die Männchen dieser
                ansonsten silberfarbenen Fische pechschwarz.

                SONDERFALL SCHMERLEN
                Von den mehr als tausend Arten der Unterordnung
                der Schmerlen im weiteren Sinne (Cobitoidea) sind

                aqua ristisch bisher kaum welche vermehrt worden.















                                                              Bei  ei nigen  Familien  gibt  es  keine  sekundären  Ge-  Gestreiftes Männ-

                                                              schlechtsunterschiede, z. B. bei den Prachtschmerlen   chen, geflecktes

                                                              der Familie Bo tiidae. Überraschenderweise lassen sich   Weibchen bei
                                                              bei anderen Schmerlen die Geschlechter sehr leicht   der Achtbartel-
                                                              unterscheiden. So beispielsweise bei der koreanischen   Schmerle (Lefua
                                                                                                            costata).
                                                              Achtbartelschmerle (Lefua costata). Die Männchen
                                                              haben einen deutlichen Längsstreifen, während die

                                                              Weibchen gepunktet und gefleckt sind. Ganz ähnlich
                                                              verhält es sich bei der Inle-Zwergschmerle (Petruich­
                                                              thys brevis).  Bei  den  ersten  Importen  hat  man  die
                                                              längsgestreiften Männchen für eine andere Art als die

                                                              gepunkteten Weibchen gehalten. Allerdings gibt es


                                                              „Bart“ bei einem männlichen Störwels (Sturisomatich-
                                                              thys festivus) mit Gelege.


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