Page 65 - Aquaristik Fachmagazin Ausgabe 02/2017
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PRAXIS
sermenge im Transportbeutel mindestens
verdoppelt, besser verdreifacht, können
die Fische herausgefangen und ins Aqua-
rium umgesetzt werden.
Eine weitere Methode ist die Tröpfchen-
methode. Das Wasser aus dem Aquarium
wird tröpfchenweise dem Transportwas-
ser hinzugefügt, um die Tiere langsam an
das neue Wasser zu gewöhnen. Die Fische
werden samt Transportwasser in einen Ei- 1 2
mer gegeben. Je nach Fischart ist es oft
sinnvoll, den Eimer abzudecken, um ein
Herausspringen zu verhindern. Einen Luft-
schlauch kann man mithilfe einer Schlauch-
klemme drosseln, sodass das angesaugte
Aquarienwasser tröpfchenweise dem Trans-
portwasser beigemischt wird. Ein günstiges
Hilfsmittel ist auch ein Infusionsbesteck,
das man für etwa einen Euro beim Tier-
arzt bekommt. An dem dünnen Infusions-
schlauch befindet sich ein einstellbarer 3 4
Durchflussregler.
DIE EINGEWÖHNUNG tung sollte man noch zwei bis drei Stunden 1 Der Beutel mit den neuen Fischen
Sind die neuen Fische im Aquarium, ist ausgeschaltet lassen, so können sich die schwimmt zum Temperaturangleich
eine Ruhezeit von Vorteil. Die Beleuch- neuen Bewohner bereits etwas orientieren im Becken 2 Nach und nach wird dem
und erneute Stressbelastung durch even- Transportwasser Aquarienwasser hin-
tuelle direkte Revierkämpfe wird vermie- zugefügt. 3 Die Fische werden aus
der Transporttüte herausgefangen,
den. Neuen Fischen sollte im Aquarium das Transportwasser weggeschüttet.
bei der täglichen Sichtkontrolle besonde- 4 Ein Killifi sch im Quarantänebecken.
re Aufmerksamkeit geschenkt werden, um Nach ein paar Tagen Beobachtung
auftretende Krankheiten schnell erkennen ohne Auffälligkeiten wird der Fisch zur
und behandeln zu können. Gruppe gesetzt.
Der Aufwand zum richtigen Eingewöh-
nen ist für alle Fische wichtig. Sie verlieren
schneller ihre Stressfärbung, zeigen wieder
ihre gewohnten schönen Farben, kommen
früher aus ihren Verstecken hervor und
erkunden bald die Umgebung, wenn die
Eingewöhnungsphase behutsam absolviert
wurde.
Text & Fotos: Tina Benneker Das Transportwasser
darf nicht ins Aquarium gegossen
werden. Darin könnten sich Keime
und Krankheitserreger befinden,
die das Aquarienwasser
belasten und den Alt-
bestand gefährden.
Die im Text erwähnte Eingewöhnung
mit der Tröpfchenmethode.
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