Page 55 - Aquaristik Fachmagazin Ausgabe 06/2016
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PRAXIS
INFEKTIONEN DURCH EKTOPARASITEN
Das sind Parasiten, die sich auf der Außenhaut oder
den Kiemen aufhalten. Auf Hautparasiten reagieren
die Fische mit Scheuern an Pflanzen und Gegenstän-
den, dabei legen sie die Flossen an. Befinden sich
Parasiten an den Kiemen, wie Kiemenwürmer, dann
spreizen die Fische einseitig einen Kiemendeckel ab
und ihre Atmung ist beschleunigt.
Mitunter sind weißliche Pünktchen auf der Haut zu
beobachten. Der Fisch sieht aus, als wäre er mit Grieß
bestreut. Die Krankheit wird Grießkörnchenkrankheit
oder Ichtyo genannt. Der Erreger ist ein Einzeller mit Oben: Piscinoodini-
dem zungenbrecherischen Namen Ichthyophthirius um pillulare ist ein
multifiliis. Die Behandlung erfolgt in der Regel mit sehr kleiner Ekto-
Heilmitteln, die den Wirkstoff Malachitgrünoxalat parasit von 0,1 mm
enthalten. Schleimig weiße, verdickte Stellen auf der Größe.
Haut können von den unterschiedlichsten Parasiten Unten: Deutlich
hervorgerufen werden. Auch sie können mit Malachit- sind die abstehen-
grünoxalat behandelt werden. Kochsalzhaltige Präpa- den Pilzhyphen zu
rate sind gleichzeitig mit dem Heilmittel anzuwenden. erkennen.
Sie bewirken, dass sich die Erreger von der Haut lösen
und der Wirkstoff sie abtöten kann.
Sehr ähnlich der Grießkörnchenkrankheit im An-
fangsstadium ist Piscinoodinium pillulare. Die Pünkt-
chen sind sehr klein, sodass der Fisch wie mit Mehl
bestäubt aussieht. Darum wird die Krankheit auch
Samtkrankheit genannt. Sie kann mit Heilmitteln ge- Foto: Dennerle
gen Flagellaten oder kupferhaltigen Präparaten be -
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