Page 49 - Aquaristik Fachmagazin Ausgabe 06/2016
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FISCHE





































                Oben: Männchen des Tanganjika-Leuchtaugen-
                fischs im Porträt.
                Rechts: Die Weibchen sind deutlich schlichter
                gefärbt.                   Fotos: A. Canovas

                Beim Stichwort Tanganjikasee denkt man schnell
                an die endemischen Buntbarsche. Aber abge-
                sehen von ihnen gibt es auch andere Fischfa-
                milien, die im See vertreten sind, wie Fieder-
                bartwelse (Mochokidae), Stachelaale (Mastacem-
                belidae) und eben der Tanganjika-Leuchtaugenfisch.     Europa gesehen habe, fiel mir auf, dass sie meist deutlich anders
                  Das erste Mal, dass ich von seiner Existenz erfuhr und seine   aussehen, als ich sie in meinem Gedächtnis hatte. Wahrscheinlich
                Schönheit genießen konnte, war im Jahr 1982, obwohl er bereits   lag es auch an den sehr kleinen Aquarien und Stressbedingungen
                1959 eingeführt worden war. Es war ein spannender Artikel des   der Ausstellungen. Diese Fische vertragen den Transport nicht
                kürzlich verstorbenen Arend van den Nieuwenhuizen mit einem   sehr gut und das ist wohl der Grund, warum sie trotz ihrer Schön-
                wunderbaren  Foto  eines  Männchens.  Erst  viel  später,  als  ich   heit im Fachhandel selten anzutreffen sind und auch nicht bei
                lebende Exemplare auf den Jahrestagungen der Killifreunde in   den Killifischausstellungen. Der beste Weg, um sich einen Stamm
                                                                       aufzubauen, ist es, mit einem guten Züchter in Verbindung zu
                                                                       treten, der uns einige Eier zuschickt.
                                                                          Die Fische werden bis zu 15 (Männchen) bzw. 12 Zentimeter
                                                                       groß. Die Männchen sind nicht nur deutlich farbiger als die eher
                                                                       silbrigen Weibchen, sondern haben auch größere Flossen.


                                                                       VERHALTEN
                                                                       So dauerte es einige Zeit, bis ich ein paar Exemplare bekam und
                                                                       sie in einem ausreichend großen Aquarium (geeignet sind Größen
                                                                       ab etwa 400 Liter) unterbrachte, um einmal leibhaftig die wun-
                                                                       derbaren Farben und das interessante Verhalten dieser Art zu
                                                                       genießen. Abgesehen von der Färbung (vor allem der Männchen)
                                                                       ist es auch die Morphologie dieser Art, die Aufmerksamkeit auf
                Zwei imponierende Männchen bei Rubumba.    Foto: S. Loose  sich zieht.  Denn sie sehen keiner anderen Art der Zahnkärpflin-



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