Page 27 - Aquaristik Fachmagazin Ausgabe 05/2016
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TITELTHEMA
sche in den sedimentreichen und tieferen Regionen
der Geröllküste viel niedriger als in höheren Regionen.
Das Zwischenhabitat (Sand und Steine): Dieser Be-
reich stellt die Übergangszone zwischen dem reinen
Felsbereich und dem sandigen (oder sumpfigen) See-
boden dar und umfasst Regionen, die sowohl Geröll 1
als auch Sand aufweisen. In diesem Habitat finden sich
die artenreichsten, aber nicht unbedingt am dichtes-
ten besiedelten Fischgemeinschaften.
Geschützte Buchten mit Wasserpflanzenbewuchs:
Dieses Habitat ist durch flaches Wasser und Schlamm
gekennzeichnet, der Sand und Steine auf dem Boden
bedeckt, und durch Bereiche mit der Gewöhnlichen
Wasserschraube (Vallisneria spiralis) und der Grund-
nessel (Hydrilla verticillata). Dies sind die beiden häu-
figsten unter einer Handvoll Höherer Wasserpflanzen,
die im See vorkommen. Diese Vegetationspolster kön-
nen in Tiefen bis zu sechs Metern gefunden werden
und bieten Schutz und Nahrung für zahlreiche Cichli- 2
denarten.
Sandboden: Mehr als die Hälfte der Küstenlinie des
Sees besteht aus Abschnitten mit reinem Sand, die
sich mit sumpfigen und felsigen Ufern abwechseln.
Dieses offene Biotop bietet kaum Schutz für kleine
Buntbarsche und deswegen werden sie meist in Grup-
pen oder sogar Schwärmen angetroffen.
Schneckenschalenbereiche: Relativ häufig werden
große, leere Schalen der Schnecke Neothauma tan
gan yicense in den sandigen oder schlammigen Zonen
gefunden, besonders in Bereichen unter zehn Metern
Wassertiefe. Große Ansammlungen leerer und teilwei- 3
se zerstörter Schneckengehäuse bieten ein kalkrei-
ches Habitat für eine kleine Buntbarschgruppe, die
Schneckencichliden.
Text & Fotos: Ad Konings
In den geschützten Buchten kommen große Bestände
der Grundnessel vor.
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1 Der größere Teil der Uferlinie des Sees besteht aus Sandboden.
2 Auch am Ufer werden größere Mengen leerer Schneckenschalen
angespült. 3 Das Mündungsgebiet des Kalambo River ist flach, sump-
fig und dicht bewachsen. 4 Die Fischer nutzen vor allem den nicht
ganz so flachen Uferbereich und das Pelagial.
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