Page 26 - Aquaristik Fachmagazin Ausgabe 05/2016
P. 26
TITELTHEMA
Eine Ansammlung
von Neolampro-
logus pulcher im
ufernahen Fels-
bereich.
DIE KÜSTENZONE
Die Küsten des Sees sind variabel in ihrer Topografie
und die verschiedenen Typen wechseln sich entlang
der etwa 2.000 Kilometer langen Küste ab. Die Küsten-
linie (das Benthos) weist drei Haupttypen auf. Unge-
fähr ein Drittel ist steinig, der überwiegende Rest hat
Sandstrände. Der dritte Typ – Sumpfgebiete mit Schilf
– findet sich in der Umgebung der Flussmündungen.
Die meisten Buntbarsche sind an ein bestimmtes Habi-
In der Übergangszone wechseln sich Steine, Sand und Sumpf ab.
In der Übergangszone wechseln sich Steine, Sand und Sumpf ab. tat gebunden und diese unterscheidet man wie folgt:
Das wellenausgewaschene, obere Felshabitat: die
Obwohl der See sehr tief ist, gibt es nur in der oberen drei bis fünf Meter des Felshabitats, die sich
oberen Schicht Sauerstoff. Im Süden hat die sauer- vor allem bei herausstehenden Felsen, kleinen Inseln
stoffhaltige Schicht eine maximale Tiefe von ungefähr und an steilen Felsküsten finden und die durch saube-
240 Metern, während sie im Norden nicht tiefer als res, aber stark bewegtes Wasser charakterisiert sind.
etwa 100 Meter reicht. Eine Durchmischung dieser Das sedimentfreie Geröllhabitat: Sedimentfreie Ge-
beiden Schichten findet praktisch nicht statt. Nur im röllbereiche finden sich normalerweise an ziemlich
Süden kommt es selten zum Aufstieg sauerstofffreien steil abfallenden Ufern, sie scheinen das Hauptlebens-
Wassers aus der Tiefenschicht, mit der Folge von sehr gebiet der Cichliden zu sein. Die Größe der Steinbro-
vielen toten Fischen in der oberen Schicht. cken kann von fußballgroß bis zu großen Felsen von
zig Metern Durchmesser reichen.
Das tiefe, sedimentreiche Geröllhabitat: Die meis-
ten felsbewohnenden Buntbarsche sind auf Algen
UNBEKANNTE TIEFEN oder Bestandteile der das Geröll bedeckenden Algen-
Aufgrund des Fehlens von Unterwasserbeobachtungen gibt es keine matten angewiesen. Der Algenwuchs ist aber von der
gesicherten Informationen über die Struktur des tiefen Seebodens. Lichtintensität abhängig und damit in der Tiefe gerin-
Sehr wahrscheinlich besteht er aus weichem Schlamm.
ger. Deswegen ist die Populationsdichte der Buntbar-
26
AQ2016-05_Inhalt_Buch.indb 26 11.08.2016 17:02:34