Page 31 - Aquaristik Fachmagazin Ausgabe 05/2016
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TITELTHEMA
1 Die adulten J.-marlieri-Weibchen sind sehr domi-
nant. 2 Dieses ausgewachsene J.-marksmithi-Weib-
chen ist besonders schön gezeichnet. 3 Ein adultes
J.-ornatus-Männchen.
Das Paar laicht in der Regel nach vier bis fünf Wo-
chen erneut ab, wobei es die Jungtiere aus der vor-
angegangenen Brut weiterhin toleriert. Die älteren
Geschwister scheinen auch kaum ein Interesse daran
zu entwickeln, die kleineren zu behelligen, sondern
agieren als Bruthelfer. Erst ab einer Größe von drei
bis vier Zentimetern beginnen die Eltern, die Jungen
zu vertreiben.
So kann unter guten Bedingungen, wie beispiels-
weise bei der Paarhaltung im Aquarium, eine recht an-
sehnliche Anzahl an Jungfischen zusammenkommen. 1
IM AQUARIUM
Die Pflege von Schlankcichliden ist in Aquarien ab ei-
ner Kantenlänge von achtzig Zentimetern gut möglich.
Allerdings ist es ratsam, für die größeren Arten oder
für eine Vergesellschaftung etwas geräumigere Becken
zu wählen. Für die Einrichtung braucht es eigentlich
nur faustgroßes Geröll und feinen Sand, allerdings
keine organischen Einrichtungsgegenstände wie etwa
Hölzer, Laub oder Pflanzen. Auf die sollte man besser
verzichten, da die meisten Fische aus dem Tangan-
jikasee auf Huminstoffe sehr empfindlich reagieren.
Das Aquarienwasser sollte im leicht alkalischen Be-
reich um pH 8 bis pH 8,5 liegen und recht hart sein.
Eine Wassertemperatur um 23 bis 25 °C ist für Tan-
ganjikaseebewohner optimal und sollte auch besser
nicht überschritten werden, da eine hohe Sauer- 2
stoffsättigung dem Wohlbefinden der Tiere sehr zu-
träglich ist. Eine großzügig dimensionierte Filterung
ist für ein Julidochromis-Becken von großem Vorteil,
da gerade brutpflegende Paare auf den Wasserwech-
selstress sehr empfindlich reagieren. Hier wird leider
oft beobachtet, dass Julidochromis-Weibchen nach
einem Wasserwechsel ihre Männchen verjagen und
es zu ernsthaften Streitigkeiten zwischen dem Brut-
paar kommt. Ein passend großer Filter sollte den einen
oder anderen Wasserwechsel erübrigen, um den Zoff
zu vermeiden. Die Beleuchtung eines solchen Heim-
biotops kann mit gutem Gewissen etwas vernach-
lässigt werden. Hier ist es sogar von großem Vorteil,
wenn einige schattige Bereiche entstehen, in die sich
die Tiere zurückziehen können. Das entspricht auch
ihrem natürlichen Lebensraum. 3
Text & Fotos: Waldemar Fischer
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