Page 25 - Aquaristik Fachmagazin Ausgabe 01/2016
P. 25

TITELTHEMA




                1 Apistogramma nijsseni
                   Soweit bekannt ist, leben die Mitglieder des Apis-
                togramma  nijsseni-Artenkomplexes  in  kleinen  Ne-
                bengewässern, beschatteten Schwarzwasserbächen
                im Regenwald mit sehr saurem und mineralarmem
                Wasser sowie einem mit einer hohen Schicht Falllaub
                bedeckten Boden.
                   Im Jahre 1983 gelang es Horst Linke und Wolf-
                gang Staeck, diese Art erstmals nach Deutschland
                mitzubringen und schließlich auch erfolgreich zu ver-
                mehren. Apistogramma nijsseni kommt aus Nebenge-
                wässern des Rio Copal (Ecuador) und Rio Carahuayte.
                Dort wurden eine Gesamt- und Karbonathärte unter
                1 °dH und eine elektrische Leitfähigkeit um 10 µS/  1
                cm ermittelt. Der pH-Wert schwankte zwischen 5,0
                und  5,6,  die  Wassertemperaturen  lagen  zwischen
                24 und 30 °C.
                   Die Männchen haben niemals verlängerte Flos-
                senhäute in der Rückenflosse und einen verhältnis-
                mäßig  kleinen  Schwanzwurzelfleck.  Brutpflegende
                Weibchen haben einen stark vergrößerten Flanken-
                und Schwanzwurzelfleck sowie einen zu einem gro-
                ßen schwarzen Wangenfleck vergrößerten Unterau-
                genstreifen.

                2 Apistogramma feconat
                Diese  erst  2015  wissenschaftlich  beschriebene  Art
                (Handelsname: A. sp. „Zwilling“) wurde 2002 erstmals     2
                eingeführt.  Ein  Bild  des  Männchens  findet  sich  im
                Forum auf Seite 9 dieses Hefts.
                  Im Unterschied zu A. nijsseni ist der Schwanzwur-
                zelfleck erheblich größer. Sie haben schwarze Unter-
                körperstriche in der hinteren Körperregion und die
                vorderen Membranen der Rückenflosse zeigen sich
                verlängert.
                  Bei den Weibchen sind weder der Lateralfleck noch
                der Unteraugenstrich besonders auffällig vergrößert.


                3 Apistogramma sp. „Oregon“
                Diese noch unbeschriebene Art (Handelsname: Apis -
                togramma  sp.  „Oregon“)  wurde  2004  erstmals  im
                hiesigen  Aquaristikmarkt  eingeführt.  Ein  wichtiger
                Unterschied zu den Männchen von A. nijsseni ist der   3
                ungewöhnlich große, rundliche Schwanzwurzelfleck.
                Weibchen zeigen diesen großen Fleck ebenfalls.    1 Die Fleckenzeichnung der Weibchen von Apistogramma nijsseni
                  Die Rückenflosse der Männchen von A. feconat hat   hat zum deutschen Namen Panda-Zwergbuntbarsch geführt.
                verlängerte, bei A. sp. „Oregon“ dagegen gestutzte   2 Weibchen von A. feconat fehlen sowohl die ausgedehnte schwarze
                Flossenhäute. Bei den weiblichen Fischen ist der Late-  Zone auf dem unteren  Kiemendeckel als auch der große schwarze
                ralfleck nicht besonders vergrößert ist. Ferner ist bei   Bereich.  3 Männchen von Apistogramma sp. „Oregon“, einer noch
                                                                  nicht beschriebenen Apistogramma-Art.
                ihnen der Unteraugenstrich nur schmal.



                                                                                                                         25
   20   21   22   23   24   25   26   27   28   29   30