Page 12 - frische_finck_korallen
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Etwas problematisch ist die Umstellung der jungen
                                                                                                     Pterapogon kauderni auf Frostfutter. Neben auf-
                                                                                                     getauten Cyclops, Fisch- und Hummereiern sowie
                                                                                                     Cyclop-Eeze müssen in dieser Phase nach wie vor
                                                                                                     lebende Artemien angeboten werden. Das Frost-
                                                                                                     futter wird nach und nach akzeptiert, allerdings
                                                                                                     kann es schon mal 14 Tage oder noch länger dauern,
                                                                                                     bis es soweit ist.

                                                                                                         Wie ist es um die Zukunft von Pterapogon kau­
                                                                                                     derni bestellt? Es ist wohl einz­ ig­artig, dass eine
                                                                                                     Neue­ ntd­ ec­ kung wie der Banggai-Kardi­nalb­ arsch
                                                                                                     Pterapogon kauderni so gez­ ielt und umfangreich
                                                                                                     kommerz­ iell ver­markt­et wurde. Allen (2000) ver-
                                                                                                     weist darauf, dass Pterapogon kauderni zu den ge-
                                                                                                     fährdetsten Fischen dieser Welt zählt. Der Fang zu
                                                                                                     aquaristischen Zwecken wird von Vagelli & Erd-
                                                                                                     mann (2002) mit einer Quote von monatlich min-
                                                                                                     destens 50.000 Exemplaren beziffert, die von
                                                                                                     Nord-Sulawesi und Bali in alle Welt versandt
                                                                                                     werden. Auffallend ist, dass fris­ ch importierte Pte­
                                                                                                     rapogon kauderni mitu­ nter rasch sterb­ en und es
                                                                                                     teil­weise sogar zu Total­ver­lusten kommt.

                                                                                                         Die natürlichen Bestände müssen nach den der-
                                                                                                     zeitigen Untersuchungen als stark bedroht einge-
                                                                                                     stuft werden, eine alarmierende und erschreckende
                                                                                                     Tatsache. Dabei ist längst erwiesen, dass Pterapogon
                                                                                                     kauderni relativ einfach im Aquarium nachgezogen
                                                                                                     werden kann. Vagelli (2009) fordert vehement,
                                                                                                     unserer Meinung nach zu Recht, dass nur noch
                                                                                                     Nachzuchten erworben werden sollten, um die na-
                                                                                                     türlichen Bestände nicht weiter zu dezimieren.

                                                                                                                    von oben:
                                                                                                                    Beim Banggai-Kardinalbarsch übernimmt das
                                                                                                                    Weibchen die Balz.

                                                                                                                    Kurz vor dem Schlupf lugt die Schwanzflosse eines
                                                                                                                    Jungtiers aus dem Maul des Männchens.

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