Page 67 - Gartenteich Ausgabe 04/2019 - Zeit fürs Hobby
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Seltener Edelstein für kleine Gärten
                    Japanischer Papierbusch (Edgeworthia chrysantha)

                    Der Japanische Papierbusch ist ein erlesener, kleiner Edelstein,
                    den man noch sehr selten in den Hausgärten fi det. Seinen
                    Namen verdankt der aus der Familie der Seidelbastgewächse
                    stammende Strauch seinem langen, faserigen Rindenbast,
                    aus dem man in Japan hochwertiges Papier herstellt. Der
                    kleine, etwa ein Meter hohe Strauch wächst oft d eigabelig.
                    Dies hat ihm den japanischen Namen Mitsumata eingebracht,
                    was so viel wie dreigabelig bedeutet. Eine echte Rarität sind
                    seine doldenförmigen, nickenden Blüten. Sie öffnen sich je
                    nach Jahresklima und Standort schon Ende Februar und
                    duften stark süßwürzig. Auff llend ist die seidige Behaarung
                    der Blütenblätter. Der ideale Standort ist lichtschattig auf
                    ausreichend feuchtem, humosem und leicht saurem Boden.
                    Längere Trockenheit sollte man vermeiden. Eine Mulchschicht
                    beugt dem Austrocknen vor und dient als Wurzelschutz vor der
                    Winterkälte. Auf einen Schnitt kann man wegen der geringen
                    Größe weitgehend verzichten. Wichtig ist ein bevorzugter Platz,
                    wo der kleine Duftz erg beim Vorbeigehen auch so richtig für
                    sich wirken kann.







                                                                Die etwas andere Heckenkirsche
                                                                Duft­Heckenkirsche (Lonicera purpusii)

                                                                Nicht nur die cremeweißen Blüten, die je nach Witterung von
                                                                Dezember bis in den April hinein erscheinen, sondern vor allem
                                                                auch der angenehm süß-milde Duft  acht Lonicera purpusii
                                                                (eine Kreuzung aus L. fragrantissima x L. standishii) zu einem
                                                                attraktiven Winterblüher. Der interessanten Duftnote verdankt
                                                                der Strauch auch seinen deutschen Namen „Duft- eckenkirsche“.
                                                                Die Kreuzung entstand 1920 im Botanischen Garten Darmstadt.
                                                                Der Strauch ist mit einer Endhöhe von etwa zwei Metern recht
                                                                wüchsig. In der Kultur ist die Duft- eckenkirsche problemlos. Die
                                                                Zweige hängen elegant über. Der Wuchs ist recht dicht, weshalb
                                                                der Strauch auch eine abschirmende Wirkung übernehmen kann.
                                                                In milden Wintern oder an geschützten Standorten bleiben die
                                                                Blätter teilweise bis zum Frühjahr am Strauch. Aus den Blüten
                                                                entwickeln sich die bei Heckenkirschen typischen, kleinen roten
                                                                Früchte.

                                                                Zum Ausklang der Blütenpracht ist die Japanische Zierquitte mit
                                                                ihren leuchtend roten Schalenblüten ein guter Partner, der den
                                                                Blütenreigen aufnimmt und bis in den Frühling hinein fortsetzt.

                                                                Erwähnenswerte Krankheiten sind bis dato nicht bekannt. Zum
                                                                Erhalt der Vitalität genügt ein gelegentliches Herausnehmen
                                                                vergreister Triebe dicht über dem Boden. Eine Vermehrung durch
                                                                Steckhölzer und Grünstecklinge gelingt leicht.





                                                                                                                 Garten & Teich  67



       GT2019-04_Inhalt_Buch.indb   67                                                                               12.11.2019   11:52:54
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