Page 45 - terraristik Ausgabe 3/2015
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Bis ins 18. Jahrhundert war die Europäische
                                                            Ein dichter Bewuchs der Uferränder mit niedri-
           Sumpfschildkröte auch in Deutschland sehr häufig,   gen Pflanzen gibt den Schildkröten eine gute
           wurde jedoch bereits vor 300 Jahren in den west-  Möglichkeit, an Land zu gelangen.
           lichen Gebieten Deutschlands ausgerottet. Ur-
           sprüngliche Restbestände existieren nur noch in
           Brandenburg. Mittlerweile ist man jedoch seit ei-
           nigen Jahren dabei, die Europäische Sumpfschild-
           kröte in geeigneten Gebieten Deutschlands, Öster-
           reichs und der Schweiz wieder auszuwildern und
           anzusiedeln.
              Ihr natürliches Vorkommen erstreckt sich von
           Nordafrika über Süd- und Mitteleuropa bis weit
           nach Russland, die Türkei und den Iran. Auffällig
           bezüglich ihres riesigen Verbreitungsgebietes ist,
           dass es auch die nördlichen Klimazonen Europas
           umfasst, die von anderen wärmeliebenden Schild-
           krötenarten strikt gemieden werden. Aus diesem
           Grund eignet sich die Europäische Sumpfschild-
           kröte auch in Deutschland besonders für die
           ganzjährige Haltung im Gartenteich.
                                                          Haltung im
           Viele Unterschiede                              Freiland

           Die Art Emys orbicularis wird in verschiedene Un-  Wenn man seine Pfleg-
           terarten unterteilt, die sich in ihrem Verbreitungs-  linge das ganze Jahr im
           gebiet, aber auch in ihrer Größe, Panzer- und Kör-  Freien belassen möch-
           perzeichnung unterscheiden. Sie ist eine mittelgro-  te, gilt einer der ersten
           ße Wasserschildkrötenart, die je nach Unterart   Gedanken der Überwin-
           etwa 12 bis maximal 23 Zentimeter groß wird.   terung. Sumpfschild-
           Dabei werden die Weibchen größer als die Männ-  kröten halten ihre Win-
           chen und generell lässt sich sagen, dass die nörd-  terruhe am Bodengrund des Teiches, weshalb   Dicht bewachsener
           lichen Unterarten größer als die südlichen sind.  dieser auf keinen Fall durchfrieren darf. Aus die-  Schildkrötenteich, in
                                                                                                        dem 14 Emys orbica-
              Ihr  ovaler  Panzer  hat  eine  dunkle  Grundfär-  sem Grund plant man an einer Stelle eine Tiefe   lirs gepflegt werden.
           bung, die je nach Unterart stark oder weniger in-  von 100 bis 120 Zentimetern ein (abhängig von
           tensiv mit hellen Punkten oder Strichen überzo-  der geografischen Lage des Geheges).
           gen ist. Kopf, Hals und Gliedmaßen können rein   Generell sollte man bei der Lage des Teiches
           schwarz oder aber auch mit gelben Punkten, Stri-  möglichst die sonnigste Stelle des Gartens aus-
           chen oder größeren Flecken besetzt sein.
              Entscheidet man sich für die Haltung von Euro-
           päischen Sumpfschildkröten, sollte man heraus-
                                                                                          h
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                                                            Fleisch für kirchliche Feiertage
                                                               e
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           zufinden versuchen, woher die Elterntiere stam-  F F F F F l e isc h für kirc hli c h e F e i e r t a g e
           men und sich wenn möglich auf eine Unterart
           beschränken. Einer Vergesellschaftung mit ande-
           ren Wasserschildkrötenarten ist nichts entgegen-
           zusetzen. Eine Freilandhaltung im Gartenteich ist
           in unseren Breiten für Emys orbicularis anzustre-
           ben. Obwohl die Europäische Sumpfschildkröte
           sicher die am besten geeignete Wasserschildkrö-
           tenart für eine ganzjährige Freilandhaltung in un-
           seren Breiten ist, müssen einige Aspekte im Ge-
           hegebau beachtet werden.
                                                                                                   n terraristik 3|2015   45
   TER2015-03_Inhalt_Buch.indb   45                                                                              06.07.2015   17:11:59
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