Page 35 - terraristik Ausgabe 3/2015
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Werden Madagaskar-Taggeckos fachgerecht
           gehalten und sind alle Haltungsparameter opti-
           mal, werden die meisten Arten auch bereitwillig
           zur Fortpflanzung schreiten. Es gibt jedoch auch
           Arten, die spezielle Voraussetzungen wie eine star-
           ke Tag-Nachtschwankung oder einen ausgepräg-
           ten Jahresrhythmus benötigen, um in Paarungs-
           bereitschaft zu kommen. Zumeist handelt es sich
           hier um Arten, welche sich an besonders extreme
           Biotope angepasst haben wie Höhenlagen mit gro-
           ßen Temperaturschwankungen im Tages- und Jah-
           resverlauf oder an große Hitze und Trockenheit.


           Die Eiablage

           Die Paarung erfolgt mit dem sogenannten Nacken-
           biss. Hierbei verbeißt sich das Männchen im Na-
           cken des Weibchens, das dauert meist fünf bis
           zehn Minuten, manchmal eine halbe Stunde. War                                            Oben:
                                                                                                    Weibchen des Unschein-
           die Paarung erfolgreich, legt das Weibchen nach                                          baren Taggeckos (P. m.
           circa drei Wochen ein Doppelgelege, wo zwei Eier                                         modesta) bei der Eiabla-
                                                                                                    ge an einer Terrarien-
           miteinander verklebt wurden, in ein Versteck. Ge-                                        scheibe.
           legentlich wird nur ein Einzelei abgelegt.
              Innerhalb der Gattung Phelsuma gibt es zwei
           artspezifische Methoden der Eiablage: Bei den                                            Mitte:
           Eifreilegern werden Gelege frei in einem Versteck                                        Ein einfach eingerichte-
                                                                                                    tes Aufzuchtterrarium für
           abgelegt. Bei den Eiklebern werden sie fest mit
                                                                                                    Madagaskar Taggeckos.
           einer Unterlage (Blatt, Stein, Rinde) verklebt und
           können oft nicht vom Ablageort geborgen werden,
           ohne sie zu beschädigen.
              Für die Ablage wählen die Weibchen Verstecke                                          Unten:
           wie Bambusröhren, Korkröhren oder tiefe Blatt-                                           Weibchen des Blauen
                                                                                                    Bambustaggeckos (P.
           achseln der Terrarienpflanzen. Nur selten werden                                         klemmeri) bei der Eiabla-
           die Gelege frei sichtbar deponiert. Meist geschieht                                      ge in einer horizontalen
                                                                                                    Bambusstange.
           dies bei Arten, die ihre Gelege mit dem Untergrund
           verkleben. Nicht selten werden dann die Eier an
           einer der Terrarienscheiben klebend vorgefunden
           und können nicht ohne Beschädigung entnommen
           werden. In diesem Fall müssen sie vor dem Zugriff
           der Elterntiere gesichert werden, denn Phelsumen
           können ihre Nachkommen als Bereicherung ihres
           Speiseplanes betrachten.
              Zur Gelegesicherung eignen sich kleine Plastik-
           dosen, in die einige kleine Löcher gebohrt wurden
                 und die nun mittels zweier Tropfen Silikon
                 un d di e n un mitt e ls z w e i e r T r o p f e n Silik o n
                         od e r e i n e s K l e be ban d s ü be r d e n
                         oder eines Klebebands über den
                                Eiern befestigt werden.
                                E i e r n be f e sti gt w e r d e n .










                                                                                                   terraristik 3|2015   35   

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