Page 40 - terraristik Ausgabe 4/2014
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n tErrariStiK
Bei bestimmtem Sonnenstand
werfen die Stufen dieser Pyra-
mide in Chichén Itzá einen
Schatten, der dem Schlangen- Fotos: Oliver Drewes
kopf am Fuße einen Körper zu
geben scheint.
die Geschichte
der terraristik
Die Haltung von Terrarientieren und das Nachempfinden ihrer natürlichen Umgebung durch den
Menschen lassen sich einige Tausend Jahre zurückverfolgen. Bereits die alten Ägypter hielten
Krokodile, die in ihrer Kultur als Gottheiten verehrt wurden. Von Oliver Drewes
Die Beziehung der Menschen zu Repti- abenteuerliche Öfen
lien, Amphibien und Spinnentieren ist
kultureller bis religiöser Art und spie- Um die artgerechte Haltung machte
gelt sich auch in der Drachenverehrung man sich Anfang des 19. Jahrhunderts
auf dem asiatischen Kontinent und der mit dem Entstehen der ersten Zoos
Schlangenvergötterung im mittelameri- ernsthafte Gedanken. Bereits 1884 er-
kanischen Raum wider. Bis ins Mittelal- schien das erste Standardwerk der Ter-
ter glaubten die Menschen an Feuer raristik von Johann Fischer: „Das Ter-
speiende Drachen und Schiffe versen- rarium – seine Bepflanzung und Bevöl-
kende Riesenschlangen. Seit Jahrhun-
derten begleiten uns daher Echsen,
Kröten und Schlangen in Sagen und Drachenfiguren, die wohl bekanntesten Fa-
belwesen ostasiatischer Kulturen, finden sich
mythischen Darstellungen. in vielen Tempeln, wie hier in Shanghai.
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