Page 62 - terraristik Ausgabe 3/2014
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terrarino
                       terrarino








                              Die Amphibien


                                                                       unserer Heimat
                                  Von Monika Rademacher



                              Nach den heimischen Reptilien in der letzten Ausgabe stellen wir Euch heute die zahlreichen
                              Amphibien vor, die Deutschland bevölkern. Amphibien sind Wirbeltiere mit schuppen-, fell-
                              und federfreier Haut, die im Wasser, aber auch an Land leben. Ihre Eier heißen Laich, die da-
                              raus schlüpfenden Larven: Quappen. Unterteilt werden Amphibien in Frosch-, Schwanz- und
                              Schleichenlurche. Bei uns kommen insgesamt 20 verschiedene Lurcharten vor, darunter sieben
                              verschiedene Froscharten.


                              Der Grasfrosch ist eine der hluÀgsten
                              Amphibienarten in Deutschland. Er wird bis
                              zu elf Zentimeter groß und lebt in der Nähe
                              von Teichen, Tümpeln und auf sehr feuchten
                              Wiesen. Im Sommer Àndet man diese Frösche
                              auch in Wäldern und Gärten. Auch wenn jeder
                              bei „Gras“ unweigerlich an Grün denkt, ist der
                              Grasfrosch braun. Unter all den heimischen
                              Amphibien ist es die Art, die am frühesten im
                              Jahr laicht. Grasfrösche gehören zu den lei-   Kleiner Wasserfrosch (Pelophylax lessonae)
                              seren Fröschen, denn da sie keine äußeren      in einem Ruhrarm.          Foto: Oliver Mengedoht
                              Schallblasen haben, wird ihr Quaken nicht
                              verstärkt. Als reine Fleischfresser ernähren   Der Kleine Wasserfrosch ist mit 4,5 bis
                              sie sich von Würmern, Schnecken und Glie-     7,5 Zentimetern die kleinste Wasserfrosch-
                              derfüßern.                                    Art, der Seefrosch mit 5 bis 14 Zentime-
                                                                            tern die größte Art der ausschließlich im
                              Der mit drei bis fünf Zentimetern relativ     Wasser lebenden Froscharten. Als dritte
                              kleine Laubfrosch ist die einzige Amphi-      Wasserfroschart Àndet man in Deutschland
                              bienart Deutschlands, die auch in Bäumen und   den Teichfrosch, der streng genommen
                              Büschen zu Ànden ist. Er hat an den Enden     gar keine eigene Art darstellt, sondern eine
                              seiner Finger und Zehen Haftscheiben, die     Mischung (Hybrid) aus Seefrosch und kleiner
                              das Klettern möglich machen. So klein dieser   Wasserfrosch ist.
                              grüne Frosch ist, so laut ist er auch: Zur
                              Balzzeit versammeln sich viele männliche Frö-  Alle Frösche legen ihre Eier in Laichballen
                              sche zum gemeinsamen Konzert – weithin kann   mit je nach Art zwischen 50 und 10.000 Eiern
                              man dann das laute Quaken der kleinen Hüp-    ab.
                              fer hören. Spinnen, Insekten und andere
                              Kleinsttiere sind die Beute, welche die Frö-  Auch Salamander zählen zu den Amphibien
                              sche hauptsächlich nachts erjagen.            Deutschlands. Der Feuersalamander mit
                                                                            seiner auffälligen Schwarz-Gelb-Färbung
                              Dann gibt es noch den maximal acht Zentime-   (selten auch orange), der vorrangig in Laub-
                              ter großen Springfrosch und den Moor-         wäldern beheimatet ist, sowie der etwas klei-
                              frosch. Männchen dieser sieben Zentimeter     nere, weniger kontrastreich gefärbte
                              großen Art legen in der Paarungszeit eine in-  Alpensalamander in den
                              tensive Blaufärbung an.                       nördlichen Kalkalpen Bayerns.


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       TER2014-03_Inhalt_Buch.indb   62                                                                              08.07.2014   13:16:58
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