Page 63 - terraristik Ausgabe 3/2014
P. 63
ten. Die 5,5 Zentimeter kleine Geburts-
helferkröte verdankt ihren Namen dem
Umstand, dass die männlichen Tiere die
Laichschnüre bis zum Schlupf der Larven auf
Feuersalamander (Salamandra salamandra) dem Rücken mit sich herumtragen. Die
Knoblauchkröte jedoch riecht nicht wirk-
nahe einem Wald. Foto: Steffen Häuser lich nach Knoblauch, nur sehr
selten in besonderen Schreck-
Feuersalamander entlassen fertig entwickel- situationen sondert sie ein Ab-
te Jungtiere, die jedoch noch mit Kiemen wehrsekret ab, dessen Geruch
ausgestattet sind. Die lebendgebärenden an Knoblauch erinnert. Die Krö-
Alpensalamander hingegen bringen ein bis ten werden 4,5 bis 8 Zentime-
zwei voll entwickelte, rund vier Zentimeter ter groß und sind in ganz
große und lungenatmende Jungtiere zur Deutsch land, außer in Südbayern
Welt, die sofort an Land lebensfähig sind. und Teilen Westdeutschlands,
angesiedelt. Auffällig sind ihre
9ier Molcharten Ànden sich ebenfalls unter Erdkröte (Bufo bufo)
den heimischen Lurchen, von denen die bis zu 19 Zentimeter messenden in einem Garten.
Kaulquappen. Wechselkröte und Kreuz-
Kammmolche mit bis zu 18 Zentimetern Foto: Oliver Mengedoht
die größte Art bilden. In Wassertracht ha- kröte können sehr leicht miteinander ver-
ben deren Männchen einen hohen, gezackten wechselt werden, wobei Wechselkröten mit
Rand und perlmutt-silbrige Streifen an den etwa 9 Zentimetern etwas größer als Kreuz-
Schwanzseiten. Die anderen drei Arten, kröten (4 bis 8 Zentimeter) werden. Deut-
Bergmolche, Fadenmolche und Teich- lich größer wird die Erdkröte, die mit ih-
molche wachsen nur zu einer Größe von 8 ren 11 Zentimetern eine der größten Amphi-
bis 11 Zentimetern heran. bienarten Deutschlands ist. Alle Krö-
tenarten setzen Laichschnüre ab.
Bei den Unken ist ihr Name Programm:
Die 4,5 bis 5 Zentimeter große Rot-
bauchunke glänzt mit orange-roten
Flecken am Bauch, die Gelbbauchun-
ke mit entsprechend gelbem Flecken-
muster. Beide haben die für Unken ty-
pische herzförmige Pupillenform und Gelbbauchunke
Áache Warzen mit Hornstacheln auf der (Bombina variegata).
Körperoberseite. Bei Bedrohung zeigen Un- Foto: Bruno Scheel/Nabu
ken den UnkenreÁex: Dabei biegen sie ihr
Rückgrat so zum Hohlkreuz durch, dass von
oben die Ränder der Farben an Bauch und
Beininnenseiten sichtbar werden. Diese
Bergmolch (Ichthyosaura alpestris) in NRW. Warnfarben weisen auf ein Hautgift hin, das
Foto: Oliver Mengedoht Unken bei Gefahr absondern. Übrigens wur-
Man unterscheidet bei Molchen je nach Le- de die Gelbbauchunke von der Deutschen
bensphase zwischen Wasser- und Land- Gesellschaft für Herpetologie und Terrari-
tracht. Bei der Wassertracht sind Körper- enkunde (DGHT) zum Lurch des Jahres 2014
form und Haut stärker an das Leben im Was- gekürt.
ser angepasst, bei der Landtracht stärker an
den Aufenthalt in trockenen Gebieten. Mol- Alle Amphibien in Deutschland haben einen Schutzstatus
che legen jedes ihrer Eier einzeln ab. und dürfen weder gefangen noch verletzt oder getötet
werden. Sie dürfen nicht einmal dadurch beunruhigt werden,
Vervollständigt wird Deutschlands Amphibi- dass ihre Lebensstätten aufgesucht werden.
enfauna von fünf Kröten- und zwei Unkenar-
Q terraristik 3|2014 63
TER2014-03_Inhalt_Buch.indb 63 08.07.2014 13:16:59