Page 55 - terraristik Ausgabe 2/2014
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Zucht und Vermehrung
Bei der Pflege und erfolgreichen Vermehrung der Malai-
ischen Riesengespenstschrecke ist etwas Geduld ange-
sagt. Die Eier liegen mindestens neun Monate in der Erde,
bis sie sich fertig entwickelt haben und schlüpfen. Es sol-
len auch schon Eier nach ca. drei Jahren geschlüpft sein.
Auch bis ein Weibchen erwachsen ist vergeht zunächst
etwa ein Jahr. Männchen häuten sich fünfmal und Weib-
chen sechsmal bis zum letzten Stadium, dem sogenannten
Imaginalstadium. H. dilatata ist nicht zur Jungfernzeugung
fähig, man muss also beide Geschlechter als erwachsene
Tiere haben und es muss zu Paarungen kommen, damit
man befruchtete Eier erhält. Sind die Weibchen eiertra-
gend, so beginnen sie sofort mit dem Absetzen der Eier,
sobald man anfängt längere Zeit im Terrarium zu sprühen.
Dabei trinken die Tiere auch gerne und viel.
Im direkten Vergleich mit einem Grundschulkind sind die ausgewach-
senen Weibchen der Riesengespenstschrecke richtig große Insekten.
sich ebenso häufig gerne einfach fallen und mimen ein to-
tes Tier. Im Terrarium traten als weitere Besonderheit über
die Jahre bereits rötliche und gelb gefärbte Weibchen auf.
Geschlechtsunterschiede
Wie bei vielen Arten von Gespenstschrecken, sind bei H.
dilatata die Weibchen wesentlich größer und schwerer als
die Männchen. Weiterhin leben sie deutlich länger, da sie
die Eier produzieren und ablegen müssen. Die Männchen
haben zeitlebens eine braune Grundfärbung; die Weibchen
hingegen werden ab dem fünften Stadium grün. Die Männ-
chen besitzen funktionsfähige, lange Flügel, während die
reduzierten Flügel der Weibchen nur noch zum „Rascheln“ Alle sieben Stadien,
geeignet sind. Bereits beim Schlupf erkennt man bei den welche die Weibchen
weiblichen Tieren die zum Legestachel ausgezogene Hin- der Riesengespenst-
schrecke (Heteropte-
terleibsspitze. Bei Männchen ist das Ende stumpf. ryx dilatata) durchlau-
fen.