Page 18 - terraristik Ausgabe 2/2013
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THEMA
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        „Snow“ war eine der  Gesunde Schlangen häuten sich bei optimalen  Die Ernährung
        ersten Farbmorphen  Bedingungen am Stück. Sollten nach einer Häu-
        bei Kornnattern.
                          tung Hautreste vorhanden sein, so setzt man das  Gesunde Kornnattern sind problemlose Fres-
                          Tier in eine geschlossene, aber mit Luftlöchern  ser. Das Nahrungsspektrum in der Natur ist mit
                          versehene Kunststoffbox, die mit nassem Küchen-  kleinen Nagetieren, nestjungen Vögeln, Vogelei-
                          papier ausgestattet ist. Das Wasser am Küchen-  ern, Fledermäusen, Echsen und Fröschen ungleich
                          papier sollte lauwarm sein, 21 bis 23 °C. Nach  breiter als im Terrarium. Dort bietet man Mäuse
                            fünf Minuten nimmt man die Schlange heraus  oder kleine Ratten an. Gefüttert wird alle sieben
                               und versucht, die Haut vorsichtig von vorne  bis zehn Tage bei halbwüchsigen und ausgewach-
                                  nach hinten zu lösen. Übrig gebliebene  senen Tieren. Jungtiere im ersten Lebensjahr füt-
                                    Häutungsstücke auf den Augen kön-   tert man ein- bis zweimal pro Woche.
                                       nen Pilzbefall begünstigen, eben--  Das Futter muss nicht vitaminisiert werden, es
                                        so kann der Schwanz absterben,  enthält bereits alle notwendigen Nährstoffe. Wir
                                        falls dort Hautreste verbleiben.  versuchen stets, die Tiere an totes Futter zu ge-
                                        Kopf und Schwanz sind stets     wöhnen, das leichter lagerbar und über den Fach-
                                        nach der Häutung am sogenann-   handel oder vom Züchter zu beziehen ist. Das an-
                                      ten Natternhemd oder direkt an der  gebotene Futtertier darf auch nicht zu groß sein
                                          Schlange zu kontrollieren.    – es sind schon Schlangen an ihrer Beute er-
                                                                        stickt. Gefüttert wird zur Aktivitätszeit abends.
                                                                           Nach dem Füttern kann es zu Beißereien unter
                                                                        den Schlangen kommen, da Duftmoleküle der
                                                                        Mäuse noch in der Luft sind. Daher setzen wir un-
                                                                        sere Tiere immer erst 20 Minuten nach dem Fres-
                                                                        sen in der Futterbox wieder zusammen ins Terra-
                                                                        rium und beobachten noch einige Minuten, damit
                                                                        nichts passiert.
                                        Gefressen wird in allen
                                        Lagen, hier eine aufge-
                                        taute Babyratte.
                                                                        Keine Kuscheltiere

                                                                           Kornnattern sind wie alle Reptilien und Amphi-
                                                                        bien „Schautiere“, das heißt man nimmt sie nur
                                                                        zum Füttern oder zur Gesundheitskontrolle her-
                                                                        aus. Es sind Wildtiere und jeder Kontakt mit Men-




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