Page 43 - terraristik Ausgabe 1/2013
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Für den Einstieg
In jedem Fall sollten Sie mit einer robusten Art,
einem sogenannten Einsteigertier beginnen. Gift-
schlangen oder groß werdende Riesenschlangen
sollten besser Haltern mit Sachkundenachweis
und mehrjähriger Erfahrung mit ungefährlichen
Schlangen vorbehalten bleiben. Kaufen Sie keine
Wildfänge, sondern stets junge Nachzuchten. Bei
jeder Neuanschaffung muss eine mindestens
sechswöchige Quarantäne mit parasitologischer
Kotuntersuchung (beim Tierarzt fragen) durchge-
führt werden.
Sie brauchen zur Haltung einer Schlange vorab
ein Terrarium. Jungschlangen werden in kleinen
Aufzuchtterrarien gehältert, damit sie sich im klei-
Größe des Terrariums richtet sich nach Art, Kör- Giftschlangen (hier:
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pergröße und Anzahl. Die Mindesthaltungsanfor- De ndr oa spis
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derungen zur Haltung von Reptilien geben Emp- ge hö ren nu r in er fa h-
gehören nur in erfah-
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fehlungen. Ein Terrarium sollte nie direkter Son- rene „Hände“. Ein
Sachkundenachweis
Sac hk unde nac hwe is
neneinstrahlung ausgesetzt werden (Überhit- für Ge fa hr ent ie re
für Gefahrentiere
sollte zudem vorab
zungsgefahr!) und an einem ruhigen Ort stehen. sollt e zu de m vo rab
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unbedingt absolviert t
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Stets müssen Versteckplätze (möglichst flach werden!
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rden!
und eng: flache Blumentopfuntersetzer, flache
Höhlen), eine Wasserstelle (Wasserschale oder
Katzennapf, manche Schlangen baden gerne dar-
in) und je nach Art Klettermöglichkeiten in Form
von Ästen, Rückwandstrukturen oder Ähnlichem
vorhanden sein. Jedes Terrarium muss ein Tem-
peratur- und Feuchtigkeitsgefälle haben, so dass St ru ktur ie rt ei ng e-
Strukturiert einge-
die Tiere selbstständig wählen können (Ektother- ri ch te te s Te rr ar ium
richtetes Terrarium
für kletternde
mie!). Da im Terrarium der Faktor „Wind“ fehlt, ist für klett er nde
Nattern (OpheodrysOpheodrys
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es zur Gesunderhaltung besser, das Klima tro- aestivus). ).
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Die Schlüpfenden Breitband-Bambusnattern sind
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eine gute Einsteigerart!
nen, überschaubaren Raum sicher fühlen. Sehr
kleine Jungschlangen (z.B. Strumpfbandnattern-
babys) brauchen Terrarien mit Falltürscheiben, da
sie zwischen den Schiebescheiben mühelos hin-
durchkriechen. Wichtig sind zwei Belüftungsflä-
chen, wie bei Standard-Glasterrarien üblich. Wir
bevorzugen auch für unsere größeren Tiere Glas-
terrarien aus ästhetischen und hygienischen
Gründen, aber bei tropischen Arten kann ein Ter-
rarium aus OSB-Holzplatten sinnvoll sein, da es
besser die Wärme dämmt und den Energiebedarf
senkt.
Schlangen sind Einzelgänger, insofern ist Ein-
zelhaltung sinnvoll. Die meisten Schlangenarten
lassen sich auch in kleinen Gruppen halten. Die
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