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TRENDS 2021



               Das Futterhaus und Zoo & Co. sprechen von einem
               zweistelligen Umsatzplus. Unabhängige Zoofach-
               händler, Betreiber von Gartencentern, Baumarktinha-
               ber, Raiffeisen-Märkte und Landhandelsbetreiber
               – sie alle verzeichnen seit dem Ausbruch der Pan-
               demie ebenfalls hohe Zuwachsraten.

               Lücken im Sortiment

               Die Nachfrage nach Heimtierprodukten ist auch   Foto: Pixabay, Tumisu
               im Jahr 2 seit dem Ende der Normalität sehr hoch.
               Sand im Getriebe sind allerdings die angespann-
               ten Lieferketten. Viele Hersteller bekommen ihre   Die Lieferketten sind derzeit stark unter Druck geraten.
               Rohware nicht bei. Besonders betroffen sind Zu-  Das spürt auch die Heimtierbranche.
               behörfirmen, die ihre Ware zumeist in Fernost pro-  heißt, hat es schon gegeben, weitere werden fol-
               duzieren lassen. Weil die Handelsschifffahrt zwi-  gen. Der Handel wird diese an seine Kunden wei-
               schen Asien und dem Rest der Welt seit einigen   tergeben – was bleibt ihm auch anderes übrig!
               Monaten völlig überlastet ist, kommt die Ware oft ver-  Werden die Kunden diese höheren Preise mittra-
               spätet oder gleich gar nicht. Zudem sind die Frachtra-  gen? Auch dies ist ungewiss und dürfte stark von
               ten drei- bis viermal teurer als noch vor einem Jahr.   der weiteren Konjunkturentwicklung abhängen.
                 Die  angespannten Lieferketten  sind  nicht  der   Denn für die zweite Jahreshälfte und erst recht
               einzige Grund für die zurückgegangene Lieferquote   für 2022 verheißen die Vorhersagen der Wirtschafts-
               vieler Heimtierfirmen. Die hohe Nachfrage nach   auguren nicht viel Gutes. Selbst wenn die Pande-
               ihren Produkten machen es erforderlich, dass mehr   mie bis dahin eingedämmt sein sollte: Ein Nach-
               produziert wird – und das noch unter Einhaltung der   spiel in Form von unzähligen Firmenpleiten dürfte
               Corona-Hygienebestimmungen. Kein leichter Job!   nicht ausbleiben. Die Deutschen werden dann wie-
                 Bisher konnten die Lücken in den Regalen des   der mehr auf den Euro schauen, der Preiskampf
               Fachhandels noch einigermaßen kompensiert wer-  dürfte wieder härter werden, auch im Zoofachhandel.
               den. Doch wenn sich die Liefersituation nicht bald   Andererseits: Während der Pandemie hat die
               verbessern sollte, könnte der Aufschwung einen   Sparquote in Deutschland ein Rekordhoch erzielt.
               empfindlichen Dämpfer bekommen. Die meisten   Nach Berechnungen der DZ Bank sparten die
               glauben das nicht, weil sie damit rechnen, dass sich   Deutschen im Durchschnitt 16 Prozent ihres Ein-
               in einigen Monaten die Situation wieder entspannen   kommens. Werden sie das angesparte Geld in
               dürfte. Wird sie das aber wirklich? Keiner weiß es!  den kommenden Jahren verstärkt ausgeben? In
                                                   Reisen, Kultur, Sport und die Gastronomie – wenn
               Preiserhöhungen                     die Pandemie vorüber sein wird? Oder doch in ihr
                                                   Zuhause, in das Heim, in den Garten und die
               Sicher wie das Amen in der Kirche ist aber, dass   Heimtiere – wenn die Pandemie zwar zurückge-
               die Preise für viele Heimtierprodukte in den kom-  gangen sein dürfte, aber noch keine vollständige
               menden Monaten in die Höhe gehen werden. Erste   Normalität eingekehrt ist, Reisen und Ausgehen
               „Preisanpassungen“, wie es im Branchenjargon   riskant bleibt? Alles ist möglich!    n  9




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