Page 30 - diy Fachmagazin Ausgabe 10/2022
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Wand,
Boden, Decke Preisentwicklung
Erzeugerpreise explodieren
Der VDP berichtet von massiv erhöhten Rohstoffpreisen und hoch waren die Preisanstiege
erwartet eine weitere Verschärfung der Lage. Auch die Zahlen bei Düngemitteln und Stickstoff-
verbindungen mit 100,4 Prozent.
des Statistischen Bundesamtes belegen eine enorme Zunahme Auch die Preise für Holzpellets
der Erzeugerpreise. und Hackschnitzel verdoppelten
sich binnen Jahresfrist (Pellets,
Der Parkettabsatz in Deutsch- Durch den aktuellen Krieg in der gleich stiegen die Erzeugerpreise Briketts aus Sägenebenproduk-
land hat unter den Mitgliedsfir- Ukraine wird sich die Lage auf im Juli 2022 um 5,3 Prozent. Das ten +98,3 Prozent, Holz in Form
men des Verbandes der deut- dem Rohstoffmarkt zusätzlich ist ebenfalls der höchste Anstieg von Plättchen oder Schnitzeln
schen Parkettindustrie (VDP) verschärfen“, betont Schmid. gegenüber dem Vormonat seit +123,6 Prozent). Die Preise für
im Jahr 2021 um 0,4 Prozent Die Rohstoffpreise steigen Beginn der Erhebung. Verbrauchsgüter – ebenfalls ein
im Vorjahresvergleich zugelegt. auch in diesem Jahr in vielen Hauptverantwortlich für den Teil der Erzeugerpreise – waren
Damit ergab sich eine Gesamt- Segmenten weiter. Das Statisti- Anstieg der gewerblichen Erzeu- im Juli 2022 um 16,2 Prozent hö-
menge von knapp 8,7 Millionen sche Bundesamt (Destatis) hat gerpreise ist laut den Statistikern her als im Juli des Vorjahres und
Quadratmetern. „Allerdings war die Entwicklung bei den Erzeuger- die Preisentwicklung bei Energie. stiegen gegenüber Juni 2022 um
die Nachfrage nach Parkett weit- preisen für gewerbliche Produkte Vorleistungsgüter insgesamt – 1,3 Prozent.
aus höher und unsere Mitglieder unter die Lupe genommen: Diese als Teil der Erzeugerpreise – wa- Angefangen hat die enorme
hätten ohne den Holzmangel waren im Juli 2022 um 37,2 Pro- ren im Juli dieses Jahres 19,1 Pro- Entwicklung zu Beginn des Jah-
aus dem Frühjahr und Sommer zent höher als im Vorjahresmo- zent teurer als ein Jahr zuvor. Ge- res 2021 – wie in der Grafik zu
mehr produzieren können“, so nat. Das war der höchste Anstieg genüber Juni 2022 sanken diese sehen ist. Darin eingezeichnet
der Verbandsvorsitzende Mi- gegenüber dem Vorjahresmonat Preise um 0,3 Prozent. Die Preise sind die Werte für die gesamte
chael Schmid. „Zudem haben seit Beginn der Erhebung im Jahr für Metalle stiegen um 24,1 Pro- Entwicklung der Erzeugerpreise
die Pandemie, gestörte Liefer- 1949, so Destatis. Im Juni 2022 zent gegenüber Juli 2021. Chemi- gewerblicher Produkte (heller
ketten und massive Erhöhungen hatte die Zunahme bei 32,7 Pro- sche Grundstoffe verteuerten sich Balken) sowie abzüglich der
der Rohstoffpreise unseren Mit- zent und im Mai bei 33,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmo- Energieträger (dunkler Balken).
gliedern zu schaffen gemacht. gelegen. Allein im Vormonatsver- nat um 33,4 Prozent. Besonders n
Entwicklung der Erzeugerpreise gewerblicher Produkte
zwischen Juli 2018 und Juli 2022
40
35
30
25
20
15
10
5
0
-5
2018-07 2018-11 2019-03 2019-07 2019-11 2020-03 2020-07 2020-11 2021-03 2021-07 2021-11 2022-03 2022-07
Quelle: Statistisches Bundesamt. Insgesamt Insgesamt ohne Energieträger
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