Page 39 - diy Fachmagazin Ausgabe 05/2022
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„Wir konnten nicht kopieren“
Das Gartencenter Starkl konnte eine Gruppe Gartenjournalisten
knapp ein Jahr nach der Eröffnung besichtigen: Die Koelnmesse
hatte ihre VorabPressekonferenz zur Spoga+Gafa in Wien abge
halten und dort eine Storetour organisiert. Die beiden anderen Sta
tionen waren weniger Gartenlastig, aber nicht minder interessant.
Erster Markt war der ObiStandort in der Brünner Straße in
Wien, der bei seiner Eröffnung als MegaBaumaxMarkt im Jahr
2004 durch seine schräge (und deshalb übrigens sehr aufwän
dig zu reinigende) Fassade von sich reden machte. Aktuell be
richtete Marcel Eggert, Vertriebsleiter für die von Obi selbst be
triebenen Märkte in Wien, unter anderem von CoronaFolgen für
Auch die neu erbaute Kalthalle, in die ein altes Gebäude integriert wurde, bietet das BaumarktGeschäft: stark gestiegene so genannte R+AUm
historisches Flair.
sätzen (reservieren und abholen) und eine Umsatzverlagerung
in die ländlichen Gebiete, die einerseits durch das Homeoffice
ist Olivenöl), die ihre Produkte „Die Boutique ist hier größer
nicht über große Lebensmittler als sonst“, erläutert Starkl. Und interessanter werden und wo andererseits die Investitionsbereit
vermarkten können. sie ist höherwertig als anderswo. schaft und möglichkeit ausgeprägter sind.
Etwas sehr Besonderes ist Das hängt mit dem LoftKonzept, Zweite Station der Storetour war der vor einem Jahr im Ein
auch die daran anschließende aber auch mit dem Standort zu kaufszentrum Human Eleven eröffnete Markt der 3e AG unter der
Marke Let’s do it. Ausführlich erläuterte Vorstand Markus Dulle das
und im Firmenjargon so ge sammen: Pfaffstätten befindet als OmnichannelKonzept ausgelegte Vertriebsformat unter dem
nannte „Weiße Halle“. In der sich in der Region Baden, und die
LoftAtmosphäre des (freilich hat die drittstärkste Kaufkraft in Motto „store, mobile, online“. Das Fachmagazin diy hat bereits mehr
thermisch sanierten) histori ganz Österreich. fach darüber berichtet, zuletzt über den nun besuchten Standort,
schen Gemäuers hat das Bou Mit anderen Worten: „Hier deshalb hier nur noch einmal der Hinweis, dass dieses Konzept
einigermaßen einzigartig in der Branche dasteht. Das hat auch
tique und Wohnsortiment seinen wohnen viele Gutverdiener“, wie
Markus Dulle betont, als er von der Entwicklungsphase erzählte:
exquisiten Platz, kombiniert mit Starkl sagt. Diese Kunden inter
dem allerdings nicht sehr gro essieren sich beispielsweise be Man habe sich vorab nach Vorbildern umgesehen – erfolglos. „Wir
ßen Angebot an Zimmerpflanzen sonders für die Solitärpflanzen, wollten kopieren, haben aber in der Branche nichts gefunden.“
– schließlich ist die Weiße Halle die das Unternehmen Starkl, das
kein Warmhaus. seine Stärken unter anderem im Baumschulbereich hat, anbieten tion. So wird die Boutique in der
kann, oder für die XLGefäße. Weißen Halle dreimal im Jahr
Größe aber ist es nicht, was erneuert. „Dafür räumen wir die
das besondere Flair dieses Loft Halle komplett leer“, berichtet
Standorts mit einer Gesamtfläche Ludwig Starkl. Auch die Saison
von 12.500 m² ausmacht, son hartwarenfläche in der Kassen
dern eher die Details, die durch halle wechselt drei oder viermal
gehend passen. So wurden bei im Jahr. So viel Liebe zum Detail
spielsweise auf 2.500 m² Pflaster belohnen die Kunden mit Um
fläche in Fischgrätenoptik handge satz, der die Erwartungen für das
legt; für das CabrioGewächshaus erste Betriebsjahr übertroffen hat
wurde eine eigene Steuerung der – und mit Frequenz auch in den
Beschattung erdacht, die mit ansonsten stillen Zeiten nach
Lichtsummenzähler arbeitet, und dem Weihnachtsmarkt, wie Starkl
die EbbeFlutBewässerung wird versichert: „Hier macht es Sinn,
von einer Zisterne gespeist. auch im Januar und Februar zu
Im Team von Inhaber Ludwig Starkl arbeitet auch seine Schwester Theresia Viel Aufwand betreibt man öffnen, wenn ein Gartencenter
Starkl mit.
auch bei der Warenpräsenta normalerweise schläft.“ n
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