Page 20 - diy Fachmagazin Ausgabe 09/2020

Handel Eurobaustoff

Tiefschwarze Zahlen aus

Bad Nauheim

Corona und die Sonderregelungen für den Baustofffachhandel greifend dieser Einbruch werden
und die Baumärkte trieben auch bei der Eurobaustoff die wird, sehen wir frühestens zum
Jahreswechsel.“ Ganz anders
Umsatzzahlen im ersten Halbjahr 2020 hoch. Dabei legte der stellte sich das Bild für ihn noch

Einzelhandel gleich um 15,4 Prozent zu. zu Beginn des Shutdowns dar:
„Plötzlich fehlten Bauarbeiter
auf den Baustellen, vornehmlich
aus osteuropäischen Ländern,
die nicht mehr ins Land kamen.
Unsere Befürchtungen eines aku­
ten Konjunkturzusammenbruchs
erwiesen sich aber als zu pessi­
mistisch. Schon vier Wochen
später war die Nachfrage größer
denn je.“ So entwickelte sich der
Juni 2020 zum umsatzstärksten
Monat in der Geschichte der Ko­
operation überhaupt.
Etwas Sorgen macht der Koope­
ration allerdings die Entwicklung
in Österreich und in der Schweiz.
Zufrieden in Bad Nauheim: Die Geschäftsführung der Eurobaustoff (v. l.: Jörg Hoffmann, Dr. Eckard Kern und „Hier kam es zeit­ und teilweise
Hartmut Möller) gab Mitte Juli die Zahlen der Kooperation für das erste Halbjahr 2020 bekannt.
zu Baustellen­Schließungen,
Positive Zahlen meldete die Eu­ weiteren Gartensortimente. Im Planungs­ und Beratungsleistun­ Baufachhandlungen konnten nur
robaustoff auf ihrer Halbjahres­ Fokus der deutschen Einzelhan­ gen der Kooperation würden, so unter Auflagen weiterarbeiten“,
pressekonferenz Mitte Juli 2020. delskunden standen außerdem klingt es aus Bad Nauheim, noch so Hartmut Möller, Geschäfts­
„Mit einem Plus von 11,6 Prozent Corona­bedingt Produkte zum In­ verhalten abgerufen. Das Niveau führer sowohl für den Geschäfts­
gegenüber dem vergleichbaren fektionsschutz wie Masken oder früher Zeit habe dieser Koopera­ bereich Einkauf als auch für die
Zeitraum 2019 haben wir ein Desinfektionsmittel. Insgesamt tionsservice noch nicht wieder. beiden Ländergesellschaften. In
hervorragendes Ergebnis für die lag das Umsatzplus im Einzel­ Dass das Jahr 2020 so erfolg­ Österreich seien die schwierigs­
ersten sechs Monate erreicht“, handel in Deutschland im ersten reich verlief, habe, so Kern, viele ten Monate der März und April
betonte Dr. Eckard Kern, Vorsit­ Halbjahr 2020 bei 15,4 Prozent. Gründe. Obenan steht seiner gewesen. Großbaustellen hätten
zender der Geschäftsführung, Dabei sei der Juni 2020 unter Auffassung nach die allgemeine still gelegen, das Umsatzminus
mit Blick auf die Entwicklung einem besonderen Stern ge­ Baukonjunktur. Mangelnder habe in diesen beiden Monaten
des Einkaufsvolumens der Ko­ standen, nämlich dem der Sen­ Wohnraum in ganz Deutschland zwischen 60 und 70 Prozent be­
operation in Deutschland. Grund kung des Mehrwertsteuersatzes. lasse einen Konjunktureinbruch tragen. Möller schätzt auch die
sei die gute Baukonjunktur, aber Man habe sich entschlossen, die kaum zu. Durch die Dauer der weitere Entwicklung in Öster­
auch die starke Nachfrage im Steuersenkung Eins zu Eins an Bauphasen würden Veränderun­ reich und der Schweiz nicht ganz
Einzelhandel nach Sortimenten, die Kunden weiterzugeben. gen in der Branche erst ein bis so erfreulich ein wie in Deutsch­
die der Verschönerung dienten. Auswirkungen des Shutdowns zwei Jahre nach dem zu erwar­ land, auch wenn die Verluste teil­
Dazu zählen beispielsweise Far­ würden im Einzelhandel in der tenden Konjunktureinbruch am weise aufgeholt worden seien.
ben, Holz im Garten und alle Dienstleistung wahrgenommen. Bau sichtbar. „Ob und wie tief­ n

20 diy 9|2020

DIY2020-09_Buch.indb 20 12.08.2020 14:56:33