Page 14 - diy Fachmagazin Ausgabe 09/2020

Titel Interview

In den vergangenen Monaten Thema Online angehen müssen. Manu etc. messen will, das ist
kamen zwei Dinge zusammen: Wir sehen uns zwar nach wie eine Herkulesaufgabe. Wir set­
Erstens die Corona-Pandemie vor als stationärer Einzelhänd­ zen auch bei diesem Thema auf
mit ihren Auswirkungen und ler, nichtsdestotrotz müssen wir den ‚local hero‘.
dann der Digitalisierungsdruck. den Kunden beispielsweise Click
Wie gehen Sie damit um? & Collect anbieten. Digitalisierung bedeutet für
Bauvista ja, regionale Stärken
Weitz: Es stimmt: Wir bei BBM Brandt: Das ist genau der Grund, vor Ort im stationären Geschäft
werden jetzt die Digitalisierung weshalb eine Kooperation so mit einem Medium zu verknüp-
intensiver vorantreiben. Die Krise wichtig ist, denn wir haben in der fen, das eigentlich eher natio-
war durchaus etwas der Treiber Zentrale das Thema durchaus in nal, wenn nicht global seine
bei diesem Thema. Wir haben dieser Zeit weitergetrieben. Wir Stärke voll entfaltet. Gelingt
gemerkt: „Oh, jetzt müssen wir haben an der digitalen Unter­ es, das alles so zu verknüpfen,
schließen, da müssen wir ganz weisung gearbeitet, haben das dass auch der regionale Ge-
schnell etwas machen.“ Wir Thema Onlineshop weiterentwi­ sellschafter davon profitiert?
wussten ja nicht, dass die Schlie­ ckelt und einige weitere digitale
ßung nur vier Wochen dauern Projekte nach vorne gebracht. Brandt: Ja, das kriegt man hin.
würde. Wir haben gleich an der Da haben wir unseren Gesell­ Es ist für uns als Kooperation na­
Realisierung eines Onlineshops schaftern einiges an Grundla­ türlich etwas schwieriger, weil
gearbeitet – und dann durften genarbeit abgenommen. Eines wir nicht 20.000 Stammdaten
wir plötzlich wieder aufmachen. hat die Corona­Krise gezeigt: Di­ für alle, sondern zum Beispiel
Danach fiel dieses Thema na­ gitalisierung ist eine der grund­ 8.000 für den einzelnen Gesell­
türlich zuerst einmal hinten run­ legenden Säulen der nächsten schafter aufbereiten. Es gibt un­
ter, weil wir mit dem stationären Jahre, da führt kein Weg daran terschiedliche Anforderungen,
Geschäft bis über die Ohren zu vorbei. Wir verfolgen dennoch das kann aber auch eine Stärke
tun hatten. Jetzt haben wir aber keine Strategie eines zentralen sein. Wenn Herr Weitz in seinem
etwas mehr Luft und uns ist be­ Onlineshops. Ein globaler Shop, Gebiet online seine Kunden er­
wusst, dass wir verstärkt das der sich mit Amazon oder Manu­ reicht, dann haben wir ja alles
richtig gemacht. Die Technolo­
gie ist immer gleich, aber Design
und Inhalte können unterschied­
lich sein. Andere Wettbewerber
von uns müssen sich mit Ama­
zon oder ManuManu messen;
diese drehen ein ganz anderes,
ein ganz großes Rad. Da sind
dann auch die Kosten ganz an­
dere. Wir hingegen drehen an
vielen kleinen Rädern. Das hat
sicherlich nicht nur Vorteile,
passt aber dennoch besser zu
uns. Das, was an neuen Kunden
nachkommt, will anders, will di­
gital anders angesprochen und
auch bedient werden. Wir als

Front des neuen BBM-Standorts
(einem ehemaligen Toom
Baumarkt) in Rhauderfehn.

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