Page 15 - diy Fachmagazin Ausgabe 5/2020
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ern, Baden-Württemberg und menarbeit mit Verständnis. Gar- jedoch anders sein: Alle digitalen wir in den letzten Tagen erfahren
Saarland. Hierdurch werden Pro- ten/Home steht sehr im Vorder- Themen werden dadurch ge- müssen.
dukte von unseren Kunden nicht grund und hat absolute Priorität. stärkt werden. 2 Die 154. Sitzung des Deut-
wie geplant abgerufen. 2 Ein Cocooning, wie es noch schen Bundestages hat gezeigt,
2 Nicht mehr wie heute. Für nie da gewesen sein wird. Das Martina Mensing-Meckel - wie Politiker von Regierung und
mich heißt „nach Corona“ ein Zuhauseleben steht im Fokus, burg, VDG: Opposition in besonders außer-
Zeitfenster, welches sich mindes- was aber die Sozialkontakte re- 1 Es geht gerade jetzt um ge- gewöhnlichen Situationen in der
tens zwölf Monate hinziehen duziert. Online wird eine sehr viel genseitige Wertschätzung und Lage sind, zum Wohle Aller weit-
wird. Denn so lange wird es dau- höhere Bedeutung haben und die Solidarität – dass man sich an- reichende Entscheidungen
ern, um den alten globalen Zu- Handelslandschaft ausgedünnt. ständig verhält. Es geht darum, schnell und gemeinsam zu tref-
stand wiederherzustellen. Ich Homeoffice wird fest etabliert dass man nicht einseitig, son- fen. Wenn alle Stakeholder unse-
rechne auch mit einer Marktbe- und Reisen werden langfristig dern dass man gemeinsam Lö- rer Branche an einem Strang ge-
reinigung auf allen Ebenen. Das stark reduziert. Digital boomt sungen findet mit den Lieferan- zogen hätten, wären heute (nach
Freizeitverhalten wird sich mehr wieder/weiter. Gesundheit und ten. Da müssen von beiden Seite der Corona-Krise) noch mehr
auf zu Hause konzentrieren. Rei- Kontrolle domminieren. Kompromisse gemacht werden Marktteilnehmer aktiv dabei. Die
sepläne werden zurückgestellt. – und nicht auf Kosten von nur unkooperativen Marktteilnehmer
Home Improvement ist angesagt. René Haßfeld, Toom: einer Seite. Wir müssen inner- müssen mit dem Gedanken le-
Die Menschen haben „selber ma- 1 Die aktuelle Situation fordert halb der Branche zusammenhal- ben eine Mitverantwortung dafür
chen“ wieder neu entdeckt. Au- uns allen vieles ab, das gilt für ten. Gärtner trifft es besonders. zu haben. Wir als Branche haben
ßerdem erwarte ich einen größe- Unternehmen, aber auch für je- 2 Da muss man auch den Fak- gute Grundvoraussetzungen
ren Schub im Bereich Digitalisie- den einzelnen persönlich. Ge- tor Zeit beachten: Die Gärtner nach der Corona-Krise schnell
rung. Die Anzahl der Online- rade die verschiedenen Ein- müssen jetzt die nächste Gene- durchstarten zu können, wenn
Käufe in den Webshops der Bau- schränkungen und unterschied- ration von Pflanzen ziehen, sonst wir es in den nächsten Wochen
märkte wird deutlich zunehmen. lichen Erlasse in den einzelnen ist in der Verkaufssaison nichts und Monaten schaffen, unsere
Wir, als Storch–Ciret-Group, Bundesländern und Kommunen da. Das ist nicht wie bei der Hart- partnerschaftliche Zusammen-
müssen die Kostensituation sind eine Herausforderung, die ware, die man vorproduzieren arbeit weiter zu entwickeln und
auffangen. Die solide Unterneh- alle richtig und wichtig sind, die und einlagern kann. Es werden zu forcieren bzw. wieder auf die-
mensbasis sichert hier die Zeit uns aber in der wichtigen Früh- jetzt eher Pflanzen für die Selbst- sen Pfad zurückzukommen.
nach Corona. Es bleibt viel zu jahrssaison treffen. Nichts desto versorgung gekauft. Vielleicht
tun – packen wir es an! trotz haben sich Toom und auch wird das eine Auswirkung auf Dietrich Alberts, GAH:
die Mitarbeiter mit der aktuellen den Gartenmarkt haben: Die 1 Die Lieferketten sind noch
Hans-Jürgen Herr, Lage bestmöglich und sehr flexi- Menschen wollen ihren Garten weitestgehend intakt. Massiver
Weber-Stephen: bel arrangiert: Wir können den pflegen, wenn sie nicht verreisen Einbruch der Bestellungen aus
1 Was erwarte ich? Starke Ein- Kunden an den meisten Standor- können – und am Ende kann dem Ausland. Externe Partner
brüche im Verkauf, da ca. 70 Pro- ten weiterhin in den verschie- man‘s auch noch essen. Die Zu- wie Handelspartner, Lieferanten,
zent unserer Kundengeschäfte ge- densten Formen und mit an die sammenarbeit der Verbände hat Dienstleister und Behörden sind
schlossen sind und die anderen Situation angepassten Services von Anfang an hervorragend überwiegend engagiert und hilfs-
sehr wenig Kundenfrequenz ha- zur Verfügung stehen. Wir ach- funktioniert. bereit. Das Informationsbedürf-
ben, dazu Auftragsstornierungen ten dabei natürlich immer dar- nis bei Mitarbeitern und Externen
und Druck auf Zahlungsmodalitä- auf, dass wir sowohl bei Mitar- Ralf Rahmede, HHG: ist groß. Information schafft Ver-
ten: Valutaverlängerung, Ausset- beitern als auch Kunden auf 1 Wir als Verband verspüren trauen. Die Mitarbeiter stehen
zen von Delkrederevereinbarun- größtmögliche Sicherheit und einen größeren, noch engeren hinter dem Unternehmen. Interne
gen. Hinzu kommt die Verunsiche- alle Hygienestandards achten. Zusammenhalt unter den Mitglie- Regeln im Rahmen der Krise wer-
rung der Mitarbeiter. Plus: Starker 2 Ich bin davon überzeugt, dern und einen intensiveren Be- den respektiert und befolgt. Die
Onlinezuwachs bei Kunden mit dass die Welt eine andere sein darf an Informationen und Unter- Bedeutung der digitalen Kommu-
funktionierenden Shops und mas- wird. In welchen Facetten und stützung. Nach dem Motto: Not nikation wird täglich sichtbar.
siv gestiegenes Informationsinter- welcher Ausprägung, das ist schweißt zusammen. In der Not 2 Die Konzentration der Men-
esse online. Bisher erfolgt eine nicht vorhersagbar und wäre ein erkennt man die wahren Part- schen auf Familie, Haus und Gar-
sehr partnerschaftliche Zusam- Blick in die Glaskugel. Eines wird ner/Freunde; auch das haben ten wird zunehmen. Wichtig ist, die
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