Page 28 - Caridina Ausgabe 03/2023
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ben kühlere Zonen als die Erdoberfläche
suchen.
Eigenheime in allen Größen
Ein überaus wichtiges Einrichtungselement
sind Schneckenhäuser in verschiedenen
Größen in ausreichender Anzahl. Zum
einen müssen Landeinsiedlerkrebse ihr
Häuschen wechseln, wenn sie aus ihren
vorherigen Häusern herauswachsen, zum Landeinsiedler darf man nie bei der Häu- Für jeden Einsiedler (im Bild C. brevima-
anderen wechseln sie einfach auch gerne tung stören: Dieser C. clypeatus (rechts nus) müssen mehrere Schneckenhäuschen
mal völlig ohne erkennbaren Anlass. unten) hat seinen alten Panzer (links oben) in verschiedenen Größen zur Verfügung
Neue Schneckenhäuser werden detail- abgeworfen. stehen.
liert betastet, bewegt und „probeangezo-
gen“, und nicht selten fällt die Entschei- wenn das Terrarium in einem Schlafraum Unbedingt zu beachten: Landeinsied-
dung am Ende doch für das alte Haus. aufgestellt werden soll. Auch sonst sind lerkrebse sind kein Spielzeug! Auch wenn
Aber es kann auch durchaus vorkommen, Einsiedlerkrebse nicht immer leise. Da ihre Präsentation auf Messen Laien dies
dass inzwischen ein anderer Krebs die Ge- rumpelt es immer wieder mal, denn so bisweilen vermuten lässt. Vor der Anschaf-
legenheit nutzte, das ursprüngliche Haus gerne die Tiere klettern, so schusselig fung sollte man sich bewusst machen, dass
zu beziehen. Dann muss der Krebs in dem stellen sie sich dabei zeitweise auch an. Landeinsiedlerkrebse einen lange beglei-
neu bezogenen Haus bleiben oder weiter- Übrigens müssen aus genau diesem Grund ten: Sie können 20 oder mehr Jahre alt
suchen. die Schneckenhäuser stabil sein – die Ge- werden.
Häuschen müssen immer mehrere zur häuse von Landschnecken wie etwa Wein-
Verfügung stehen, in ansteigenden Grö- bergschnecken sind zu dünnwandig und Text: Monika Rademacher,
ßen. Schneckenhäuschen werden teilweise daher ungeeignet. Fotos: Oliver Mengedoht
aktiv von ihren Bewohnern bearbeitet,
bis sie „passen“. Will man seinen Kreb-
sen neue Häuser anbieten, sollte man die
Schneckenschalen zuvor gut mit Wasser
ausspülen, gegebenenfalls auch vorher
auskochen. Auch die schon länger im Ter-
rarium befindlichen Häuschen sollten ab
und an gereinigt und ausgekocht werden.
Manche Coenobita-Arten können mit-
tels deutlich hörbarem „Zwitschern“ oder
Zirpen kommunizieren. Einerseits ein sehr
interessanter Aspekt, andererseits für den
Halter ein zu bedenkender, insbesondere,
Krebse, die zu spät einen Haus-
wechsel vornehmen wollen oder
können, riskieren festzustecken
und infolge dessen möglicherwei-
se zu verenden. Krebse, die ihr
altes Haus abgelegt haben und
kein neues finden, haben kaum
eine Überlebenschance. Kork kann ebenso wie Wurzeln und Steine gut zur Strukturierung des Terrariums benutzt
werden, im Bild C. pseudorugosus.
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