Page 42 - CaridinaAusgabe 4/2022
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wurde beim Hochwasser 2007 ausgelöscht,
                                                                                  berichtet Harald, das andere sei ein nur 30
                                                                                  Zentimeter breiter Bach im Siebengebirge.
                                                                                  Sie wurden verdrängt durch die Krebspest
                                                                                  und später auch importierte Speisekrebse.
                                                                                  Die „Amerikaner“ wie Kamberkrebs (Fa-
                                                                                  xonius limosus), Signalkrebs (Pacifastacus
                                                                                  leniusculus), Roter Amerikanischer Sumpf-
                                                                                  krebs (Procambarus clarkii), Marmokrebs
                                                                                  (Procambarus virginalis) und Kalikokrebs
                                                                                  (Faxonius immunis) vermehren sich außer-
                                                                                  dem schneller und verdrängen dadurch die



        Harald Groß präsentiert den Teilnehmern
        den Europäischen Edelkrebs.



        „Jeder Aquarianer, der einmal weiß, dass
        jeder einzelne Krebs, den er halten will,
        ganze  Populationen  in  der  Natur  auslö-
        schen kann, der macht das nicht mehr!“
          Außerdem werden eben Kartierer aus-
        gebildet –  über  1.000  bisher – und  die
        Krebsbestände erfasst, 33 Edelkrebspaten
        kümmern sich dauerhaft um „bewohnte“
        Gewässer. Ein weiterer Aufgabenbereich
        betrifft  die  Wiederansiedlung  von  Edel-
        krebsen in geeigneten Gewässern (und
        die Suche nach diesen).

        Praktische Übungen
        Der Edelkrebs (Astacus astacus) war früher
        in ganz NRW weit verbreitet, der Steinkrebs
        (Austropotamobius torrentium) nur im Sü-  Der Bestimmungsschlüssel erklärt genau, anhand welcher Merkmale die Flusskrebse
        den des Landes. Ein Vorkommen in der Eifel   identifiziert werden können.



                                                                                  heimischen Arten. Vermutlich eher durch
                                                                                  Aquarianer kam es zu Ansiedlungen des
                                                                                  Marmorkrebses, der Galizische Sumpfkrebs
                                                                                  (Astacus leptodactylus) hingegen ist kein
                                                                                  Krebspestüberträger und bevorzugt etwas
                                                                                  andere Gewässer als der Edelkrebs.
                                                                                    „Ich  war  felsenfest  überzeugt  davon,
                                                                                  dass wir das nie mehr erleben, aber ersten


                                                                                  Manche Merkmale, wie kleine seitliche
                                                                                  Dornen, sind manchmal kaum zu sehen,
                                                                                  aber zu fühlen.



                                                                                                              4/2022



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