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wurde beim Hochwasser 2007 ausgelöscht,
berichtet Harald, das andere sei ein nur 30
Zentimeter breiter Bach im Siebengebirge.
Sie wurden verdrängt durch die Krebspest
und später auch importierte Speisekrebse.
Die „Amerikaner“ wie Kamberkrebs (Fa-
xonius limosus), Signalkrebs (Pacifastacus
leniusculus), Roter Amerikanischer Sumpf-
krebs (Procambarus clarkii), Marmokrebs
(Procambarus virginalis) und Kalikokrebs
(Faxonius immunis) vermehren sich außer-
dem schneller und verdrängen dadurch die
Harald Groß präsentiert den Teilnehmern
den Europäischen Edelkrebs.
„Jeder Aquarianer, der einmal weiß, dass
jeder einzelne Krebs, den er halten will,
ganze Populationen in der Natur auslö-
schen kann, der macht das nicht mehr!“
Außerdem werden eben Kartierer aus-
gebildet – über 1.000 bisher – und die
Krebsbestände erfasst, 33 Edelkrebspaten
kümmern sich dauerhaft um „bewohnte“
Gewässer. Ein weiterer Aufgabenbereich
betrifft die Wiederansiedlung von Edel-
krebsen in geeigneten Gewässern (und
die Suche nach diesen).
Praktische Übungen
Der Edelkrebs (Astacus astacus) war früher
in ganz NRW weit verbreitet, der Steinkrebs
(Austropotamobius torrentium) nur im Sü- Der Bestimmungsschlüssel erklärt genau, anhand welcher Merkmale die Flusskrebse
den des Landes. Ein Vorkommen in der Eifel identifiziert werden können.
heimischen Arten. Vermutlich eher durch
Aquarianer kam es zu Ansiedlungen des
Marmorkrebses, der Galizische Sumpfkrebs
(Astacus leptodactylus) hingegen ist kein
Krebspestüberträger und bevorzugt etwas
andere Gewässer als der Edelkrebs.
„Ich war felsenfest überzeugt davon,
dass wir das nie mehr erleben, aber ersten
Manche Merkmale, wie kleine seitliche
Dornen, sind manchmal kaum zu sehen,
aber zu fühlen.
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